von Robert Zach
Investing.com - Nach den miserablen Daten am Wohnimmobilienmarkt in den USA gestern, lief heute die nächste Schockmeldung über den Ticker: Die Zahl der Wohnbaubeginne fiel im März auf 1,2 Millionen Einheiten nach 1,56 Millionen Einheiten im Februar - das sind 22,3 Prozent weniger als im Vormonat und der größte Rückgang seit den 1980er Jahren.
Der Bau von Einfamilienhäusern ging um 17,5 Prozent zurück, während Wohnanlagen mit zwei oder vier Einheiten im Monatsvergleich um 32,1 Prozent einbrachen.
Eine Erholung angesichts der anhaltenden Coronavirus-Lockdowns ist nicht in Sicht, denn auch die Zahl der Baugenehmigungen ging spürbar zurück, auch wenn weniger stark als erwartet. Im Vergleich zum Vormonat wurde ein Rückgang von 6,8 Prozent verzeichnet.
Am Häusermarkt in den USA zeichnen sich dunkle Wolken ab. Gestern war der monatliche NAHB-Wohnungsmarktindex, der die Entwicklung auf dem US-Wohnungsmarkt nachbildet, unter die Wachstumsschwelle von 50 eingebrochen. Der Indikator sei von 72 im März auf 30 Punkte gefallen, teilte die National Association of Homebuilders (NAHB) mit. Das ist der tiefste Stand seit Juni 2012.
"Dieser beispiellose Vertrauensverlust der Bauherren ist ausschließlich auf den bundesweiten Ausbruch des Coronavirus zurückzuführen, da die Arbeitslosigkeit in die Höhe geschnellt ist und Lücken in der Versorgungskette die Bautätigkeiten erschweren", sagte der NAHB-Vorsitzende Dean Mon, ein Bauherr und Bauträger aus Shrewsbury, N.J.
Der Wohnungsmarktindex gilt als vorlaufender Indikator für zukünftige Eigenheimverkäufe.
Die Reaktion der Märkte
Die US-Futures reagierten gelassen auf Wohnungsmarktdaten, wahrscheinlich auch deshalb, weil die Fed so viel Geld in den Markt pumpt wie noch nie zuvor in der Geschichte und die US-Regierung diese Geldflut mit Hilfspaketen flankiert: der Dow-Jones-Future weist mit 23.500 Punkten ein Plus von 0,47 Prozent aus und der S&P-500-Future steigt um 0,61 Prozent. Für den Nasdaq-100-Future geht es um 1,13 Prozent nach oben und der Russell-2000-Future steht 0,38 Prozent höher. Der VIX-Future sinkt 1,03 Prozent. Der DAX steigt zur Stunde um mehr als 100 Punkte.
Der Goldpreis gab nach dem US-Datenset einen Teil seiner anfänglichen Gewinne ab, stand zuletzt aber noch immer 13 Dollar im Plus. Für Silber geht es um 1,28 Prozent nach oben und der Kupferpreis steigt um 0,83 Prozent. Am Ölmarkt setzt sich die Stabilisierung fort: WTI Öl +1,46 Prozent und Brent Öl +2,60 Prozent.
Der US-Dollar-Index gewinnt 0,27 Prozent. Entsprechend geht es für den EUR/USD und den GBP/USD um 0,17 Prozent bzw. 0,09 Prozent nach unten.
Die Zehnjahresrendite aus den USA verliert 3 Basispunkte auf 0,609 Prozent.