MICHIGAN (dpa-AFX) - Die hohe Inflation belastet zunehmend die Stimmung der US-Verbraucher. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima fiel von Januar auf Februar um 5,5 Punkte auf 61,7 Zähler, wie die Universität am Freitag nach einer ersten Umfragerunde mitteilte. Es ist der niedrigste Wert seit Herbst 2011. Analysten hatten im Schnitt mit einem deutlich höheren Indikatorstand von 67,0 Punkten gerechnet.
Sowohl die Beurteilung der aktuellen Lage als auch die Erwartungen verschlechterten sich. Chefökonom Richard Curtin führte die schlechte Stimmung vor allem auf die derzeit hohe Inflation zurück. Die Eintrübung sei Folge ungünstiger finanzieller Aussichten aufgrund der steigenden Teuerung, erklärte Curtin. Hinzu komme ein geringeres Vertrauen in die Wirtschaftspolitik der Regierung und die rasche Ausbreitung der Corona-Omikron-Variante.
Im Januar ist die US-Inflation nach Daten vom Donnerstag auf 7,5 Prozent geklettert. Das ist die höchste Rate seit etwa 40 Jahren. Die US-Notenbank hat bereits signalisiert, gegen die Entwicklung mit einer strafferen Geldpolitik vorzugehen. Höhere Zinsen stellen jedoch auch eine Belastung für das Wirtschaftswachstum dar.
Der Indikator der Uni Michigan ist ein Maß für das Kaufverhalten der amerikanischen Verbraucher. Er basiert auf einer telefonischen Umfrage unter rund 500 Haushalten. Abgefragt werden die finanzielle und wirtschaftliche Lagebeurteilung sowie die entsprechenden Erwartungen./bgf/jsl/men