von Robert Zach
Investing.com - In der US-Wirtschaft sind im Juli mehr Stellen als erwartet entstanden.
Die Regierung in Washington meldete am Freitag in ihrem Arbeitsmarktbericht für Juli 528.000 neue Jobs. Experten hatten mit 250.000 gerechnet. Der Vormonatswert wurde um 26.000 nach oben revidiert.
"Von einer nachlassenden Dynamik des Beschäftigungsaufbaus ist bislang nichts zu sehen", schrieb Helaba-Ökonom Ulrich Wortberg.
Die separat ermittelte Arbeitslosenquote sank auf 3,5 Prozent. Damit ist die von der US-Notenbank Fed angestrebte Vollbeschäftigung de facto erreicht.
Die Arbeitslosenquote U6, die mit der Quote der Eurozone vergleichbar ist, verharrte bei 6,7 Prozent.
Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit lag konstant bei 34,6 Stunden.
Die durchschnittlichen Stundenlöhne, die nicht nur ein guter Signalgeber für zukünftige Ausgaben sind, sondern auf als Inflationsindikator gelten, stiegen um 0,5 Prozent im Monatsvergleich. Im Jahresvergleich kletterten sie um 5,2 Prozent. Erwartet wurden hier 4,9 Prozent.
Angesichts der inflationären Entwicklung hat die Fed in diesem Jahr die Zinsen um 225 Basispunkte hochgesetzt - auf die aktuell gültige Spanne von 2,25 bis 2,5 Prozent. Experten erwarten, dass sie angesichts des robusten Arbeitsmarktes und der hohen Inflation bereits im September nachlegen wird.
Laut Wortberg steht der Arbeitsmarkt den Plänen der Fed nicht im Wege, den Leitzins weiter anzuheben. "Die Zinserwartungen dürften forciert werden."
An den Aktienmärkten ging es nach den Jobdaten aus den Vereinigten Staaten nach unten, wohl auch weil nach dem soliden Stellenzuwachs im Juli die Wahrscheinlichkeit gestiegen ist, dass die Fed den Leitzins im September zum dritten Mal in Folge um 75 Basispunkte erhöht. Der Dow-Jones-Future verliert zur Stunde 0,58 Prozent auf 32.527 Punkte, der S&P-500-Future gibt sogar um fast 1 Prozent nach. Der Nasdaq 100, der sich aus Tech-Aktien (NYSE:XLK) zusammensetzt, die besonders empfindlich auf Zinsänderungen reagieren, sank um 1,22 Prozent.
Bondhändler schickten die zehnjährigen Treasury-Kurse nach unten, das schob die Rendite der Langläufer um 12 Basispunkte auf 2,79 Prozent hoch. Höhere Anleiherenditen begünstigten auch den Ein-Prozent-Anstieg des US-Dollar-Index, was sich wiederum negativ auf den Goldpreis und den EUR/USD auswirkte.