von Robert Zach
Investing.com - In der US-Wirtschaft sind im September etwas mehr Stellen als erwartet entstanden.
Die Regierung in Washington meldete am Freitag in ihrem Arbeitsmarktbericht für September 263.000 neue Jobs. Experten hatten mit 250.000 gerechnet. Im Vormonat waren es noch 315.000 Stellen gewesen.
Die separat ermittelte Arbeitslosenquote fiel unerwartet auf 3,5 Prozent von 3,7 Prozent.
Die Arbeitslosenquote U6, die mit der Quote der Eurozone vergleichbar ist, ging von 7,0 Prozent auf 6,7 Prozent zurück.
Die durchschnittlichen Stundenlöhne, die nicht nur ein guter Signalgeber für zukünftige Ausgaben sind, sondern auch als Inflationsindikator gelten, stiegen wie erwartet um 0,3 Prozent im Monatsvergleich. Im Jahresvergleich stellten sie sich auf 5,0 Prozent. Erwartet worden war hier ein Wert von 5,1 Prozent, nach 5,2 Prozent im August.
Angesichts der inflationären Entwicklung hat die Fed in diesem Jahr die Zinsen um 300 Basispunkte hochgesetzt - auf die aktuell gültige Spanne von 3,00 bis 3,25 Prozent. Experten erwarten, dass sie angesichts des robusten Arbeitsmarktes und der hohen Inflation bereits Anfang November nachlegen wird.
"Mithin besteht nach den Zahlen kein Grund daran zu zweifeln, dass die Fed demnächst nochmals kräftig an der Zinsschraube drehen wird und dieses auch im weiteren Verlauf 2022 und zu Beginn des Jahres 2023 tun wird", sagte Ralf Umlauf von der Helaba. "Fed-Vertreter hatten jüngst gesagt, dass es kaum Hinweise gebe, die eine Verringerung des Zinsanstiegstempos rechtfertigen würden."
Laut dem FedWatch-Tool von Investing.com taxiert der Markt die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung um 75 Basispunkte auf der Sitzung am 2. November auf knapp 80 Prozent. Im Dezember könnte der Leitzins dann um weitere 0,50 Prozentpunkte auf 4,25 bis 4,50 Prozent heraufgesetzt werden. Rund zwei Drittel der Marktteilnehmer rechnen mit solch einem Vorgehen der Notenbank im Rahmen ihrer letzten Sitzung in diesem Jahr.