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Börse Frankfurt-News: Finger weg von Gold (Fonds)

Veröffentlicht am 16.04.2013, 15:43
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 16. April 2013. Wegen des massiven Preisverfalls von Gold und Silber verabschieden sich Anleger von Minenfonds. Internationale Aktien sind unterdessen weiterhin gesucht.

Langweilig waren die vergangenen Tage im Fondshandel definitiv nicht. 'Thema Nummer eins sind ganz klar Edelmetalle', meldet Jan Duisberg von ICF Kursmakler. Sowohl Gold als auch Silber erlebten in den vergangenen Tagen nämlich einen heftigen Preissturz: Die Notierungen für Gold rutschten erstmals seit über zwei Jahren wieder unter die Marke von 1.400 US-Dollar, aktuell wird die Feinunze zu 1.388 US-Dollar gehandelt. Silber verbilligte sich innerhalb weniger Tage von 27,60 auf zwischenzeitlich unter 23 US-Dollar.

'Der Grund für den Preisrückgang ist nicht so ganz eindeutig', bemerkt Duisberg. 'Unter anderem wird wohl befürchtet, dass europäische Krisenländer ihre Goldbestände verkaufen müssen.' Dieses Szenario wird aktuell im Fall Zypern diskutiert.

Auch einzelne Mischfonds leiden

'In betroffenen Fonds hatten wir auffällig hohe Umsätze, und zwar hauptsächlich Verkäufe', meldet Duisberg. Sehr rege gehandelt - und überwiegend abgegeben - worden sei etwa der Minenfonds Stabilitas Gold+Resourcen (WKN A0F6BP). Der hat allein im vergangenen Monat über 11 Prozent und auf Sicht von sechs Monaten 35 Prozent an Wert eingebüßt. Auch Mischfonds, die zuletzt stark auf Edelmetalle gesetzt hatten, standen dem Händler zufolge auf den Abgabelisten, etwa der M&W Privat (WKN A0LEXD).

Anja Deisenroth-Boström von der Baader Bank bestätigt den Trend und meldet Abflüsse aus dem BlackRock Global World Mining Fund (WKN 986932), dem BlackRock Global World Gold Fund (WKN 974119) und dem Earth Gold Fund (WKN A0Q2SD). Alle drei haben zuletzt heftige Kursverluste erlitten.

Lieber global als lokal

Dass der deutsche Aktienmarkt den Börsen in den USA und in Japan in den vergangenen Wochen hinterherhinkte, macht sich auch im Fondshandel bemerkbar. 'Wir sehen einen Switch von deutschen beziehungsweise europäischen zu internationalen Aktien', erklärt Deisenroth-Boström. Der Dow Jones war vergangene Woche auf ein neues Rekordhoch geklettert, der Nikkei 225 auf den höchsten Stand seit Sommer 2008. Im Gegensatz dazu hat sich der DAX von seinem Hoch aus dem März ein ganzes Stück weit entfernt.

Der Händlerin zufolge trennten sich Anleger daher etwa vom Allianz Europe Equity Growth (WKN A0KDMU) und dessen nicht thesaurierender Version (WKN A0KDMT), vom FF European Growth (WKN 973270) und vom DWS Deutschland (WKN 849096). Eindeckungen habe es hingegen in den beiden weltweit investierenden Fonds DWS Top Dividende (WKN 984811) und M&G Global Dividend (WKN A0Q349) sowie im bereits in den Vorwochen beliebten Spezialfonds DJE Agrar & Ernährung (WKN A0NGGC) gegeben. Lediglich im UniGlobal (WKN 849105) hätten Abflüsse dominiert.

Kurse als Kaufgelegenheit

Duisberg kann noch keinen Abgabedruck in Aktienfonds feststellen. 'Wir sehen keine größeren Liquidationen, die meisten Anleger halten an ihren Positionen fest.' Zum Teil würden die niedrigeren Preise auch für einen Einstieg genutzt. Größeres Handelsaufkommen hat Duisberg nur im Aberdeen Global Emerging Markets Smaller Companies (WKN A0MQ94) beobachtet. 'Allerdings überwogen hier die Käufe.'

Abgeber in Asien-Fonds

Wie sich bereits in der Vorwoche abzeichnete, ist die Kauflust im Asien-Segment derzeit eher begrenzt. Deisenroth-Boström zufolge wurde etwa der DWS Top 50 Asien (WKN 976976), der auf Aktien aus der Region Asien/Pazifik setzt und auch japanische Dividendentitel im Portfolio hat, abgestoßen, ebenso der Baring Hong Kong China (WKN 972840) und der First State Asia Pacific Leaders (WKN A0BK0C). Alle drei Fonds konnten im laufenden Jahr nicht überzeugen und liefern bislang, wie der DWS Top 50 Asien, nur magere Gewinne beziehungsweise, wie die anderen beiden, sogar Verluste. Mit reinen Japan-Fonds wie etwa dem DWS Japan Opportunities (WKN 849095), dem Allianz Fonds Japan (WKN 847511) und dem DekaLux-Japan (WKN 972821) konnten Anteilseigner hingegen üppige Gewinn einfahren.

Die Mischung zieht weiter

Klassische Mischfond, die weniger oder gar nicht in Gold engagiert sind, bleiben unterdessen gefragt, wie Duisberg feststellt. Zu den Publikumslieblingen zählen hier der Flossbach von Storch Multiple Opportunities (WKN A0M430) und der Carmignac Patrimoine (WKN A0DPW0). Relativ viele Umsätze hat ICF Kursmakler am heutigen Dienstag im Übrigen im Immobilienfonds CS Euroreal (WKN 980500) gesehen. 'Das waren überwiegend Käufe.'

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© 16. April 2013/Anna-Maria Borse

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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