FOKUS 2-Risikoscheu der Anleger stützt Schweizer Börse

(neu: Schlusskurse)

Zürich, 11. Feb (Reuters) - Die Schweizer Börse ist am Freitag auf den höchsten Stand seit fast einem Jahr gestiegen. Die drohende Eskalation in Ägypten habe die Anleger in weniger riskante Anlagevehikel geleitet, sagten Händler. Daher verbuchten neben den als defensiv eingeschätzten Pharma- und Lebensmittelwerten auch die Zins-Futures und Eidgenossen-Anleihen Kursgewinne. Die Stimmung sei dank meist erfreulicher Unternehmensergebnisse und guter Konjunkturdaten weiterhin positiv. Der Standardwerteindex SMI<.SSMI>, der vor einer Woche bei 6584 Punkten stand, schloss um 0,8 Prozent höher bei 6665 Punkten. Das Tageshoch lag bei 6669 Zählern. Dies ist der höchste Stand seit Mai 2010. Händler hofften, dass der SMI nun über die charttechnische Hürde bei 6600/20 nach oben ausgebrochen sei. Der breite SPI<.SSHI> stieg 0,8 Prozent auf 5984 Zähler.

Die Titel der Pharmahersteller Actelion , Novartis und Roche rückten bis zu 1,3 Prozent vor. Actelion profitierten einmal mehr von spekulativen Käufen vor dem Wochenende. Nach wie vor setzten manche Käufer auf eine baldige Übernahme der Biotechnologiegesellschaft

Die Aktien der Credit Suisse verloren 2,1 Prozent. Die Titel der Grossbank waren am Vortag im Sog des enttäuschenden Jahresberichts um sechs Prozent abgestürzt. Händler sprachen von Anschlussverkäufen, nachdem Analysten Empfehlungen und Kursziele gesenkt hatten. Die Titel von Konkurrent UBS legten nach anfänglichen Verlusten 0,1 Prozent zu.

Zurich Financial schüttelten dank Schnäppchenjägern anfängliche Verluste ab und notierten 1,3 Prozent höher. Die Titel des Versicherers waren am Vortag nach der Veröffentlichung einer Jahresbilanz im Rahmen der Erwartungen schwächer aus dem Markt gegangen.

Nestle legte ein Prozent zu. Die Aktie des Marktschwergewichts litt zunächst unter den kräftigen Kurseinbussen seiner französischen Beteiligung L'Oreal.

Zunehmend freundlicher präsentierten sich die Aktien zyklischer Firmen. Die Aktien der Ems-Chemie kletterten nach einer kräftigen Dividendenerhöhung um 4,1 Prozent.

Clariant verloren 1,8 Prozent. Ein Bericht, wonach Clariant zu dem möglichen Käufern der deutschen Süd-Chemie zählen soll, belastete den Kurs.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)