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Wirtschaft stoppt Abschwung - Sorgen um Industrie bleiben

Veröffentlicht am 25.03.2019, 12:09
Aktualisiert 25.03.2019, 12:10
© Reuters. A construction site is reflected on a skyscraper facade in Berlin

© Reuters. A construction site is reflected on a skyscraper facade in Berlin

- von Rene Wagner und Jörn Poltz

Berlin (Reuters) - Die deutsche Wirtschaft hat ihre monatelange Talfahrt fürs Erste gestoppt und damit Sorgen vor einer Rezession gedämpft.

Ihr wichtigster Frühindikator - der Ifo-Geschäftsklimaindex - legte im März nach sechs Rückgängen in Folge erstmals wieder zu. Er stieg überraschend um 0,9 auf 99,6 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit Ende 2018. "Die deutsche Wirtschaft stemmt sich dem Abschwung entgegen", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest am Montag zur Umfrage seines Instituts unter 9000 Managern. Die starke Binnenkonjunktur überdeckte dabei Risiken von außen wie die Handelskonflikte, der Brexit und die schwächere Weltkonjunktur. Die Führungskräfte beurteilten ihre Geschäftslage besser und blicken "merklich optimistischer" auf die kommenden sechs Monate.

"Es ist aber noch zu früh, von einem konjunkturellen Wendepunkt zu sprechen", warnte der Deutschland-Chefvolkswirt der Großbank UniCredit (MI:CRDI), Andreas Rees. Gleichwohl sei die Wahrscheinlichkeit einer Rezession durch den Ifo-Anstieg von knapp 40 auf unter 30 Prozent gesunken. Dafür sorgten Dienstleister, Handel und Bau, die von steigender Beschäftigung, höheren Löhnen und niedrigen Zinsen profitieren: Hier besserte sich die Stimmung jeweils. Sorgenkind bleibt allerdings die exportabhängige Industrie. Deren Manager bewerteten nicht nur die Lage negativer, sondern die Aussichten sogar so schlecht wie seit fast sechseinhalb Jahren nicht mehr.

"RAUER WIND"

"Angesichts nachlassender Nachfrage planen die Unternehmen kaum Produktionssteigerungen", sagte Fuest. Die schwächelnde Weltkonjunktur, Unsicherheiten wie der britische EU-Ausstieg und drohende US-Strafzölle auf Autos aus der EU belasten derzeit die Industrie. "Der deutschen Industrie bläst ein rauer Wind ins Gesicht", sagte DekaBank-Ökonom Andreas Scheuerle angesichts dieser Gefahren. Ihre Schwäche sorgte bereits in der zweiten Jahreshälfte für eine Beinahe-Rezession, da das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal um 0,2 Prozent schrumpfte und im letzten Vierteljahr stagnierte. Bei zwei Minus-Quartalen in Folge spricht man von einer Rezession.

© Reuters. A construction site is reflected on a skyscraper facade in Berlin

Allerdings gibt es auch Hoffnungsschimmer. So stemmt sich China - Deutschlands wichtigster Handelspartner - mit Steuersenkungen und milliardenschweren Investitionen in die Infrastruktur gegen den Abschwung. Das könnte der Weltkonjunktur neue Impulse geben, zumal es zuletzt auch Signale für eine Beilegung des Handelsstreits zwischen den beiden weltgrößten Volkswirtschaft USA und China gab. "Mittelfristig dürften sich die deutschen China-Exporte wieder erholen, weil die chinesische Regierung ein beträchtliches Konjunkturpaket geschnürt hat, das in einer staatskapitalistisch organisierten Wirtschaft auch greifen dürfte", sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer.

Der deutsche Aktienleitindex Dax verringerte nach Veröffentlichung der Umfrage seine Verluste und drehte sogar zeitweise ins Plus. Der Eurokurs dämmte seine Kursverluste ebenfalls ein. "Eine Schwalbe macht noch keinen Konjunktursommer, ja nicht einmal einen Frühling", mahnte LBBW-Chefvolkswirt Uwe Burkert aber zur Vorsicht.

Trotz der verbesserten Stimmung bleibt das Ifo-Institut bei seiner verhaltenen Konjunkturprognose. "Das aktuelle Geschäftsklima bestätigt unsere Einschätzung, dass sich das Wirtschaftswachstum deutlich abkühlen wird", sagte Ifo-Konjunkturexperte Klaus Wohlrabe. Die Forscher hatten Mitte März ihre Prognose für das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes auf 0,6 Prozent gesenkt, nachdem es 2018 noch zu 1,4 Prozent gereicht hatte. Die Bundesregierung geht bislang noch von 1,0 Prozent aus.

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