Berlin (Reuters) - Die Zahl der Beschäftigten in der deutschen Industrie ist 2018 ungeachtet der anhaltenden Flaute auf einen Rekordwert gestiegen.
Die Betriebe zählten im Jahresschnitt gut 5,6 Millionen Mitarbeiter - 2,7 Prozent oder rund 150.000 mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Seit Beginn der Erhebung 2005 gab es noch keinen höheren Wert, erklärten die Statistiker. Grund dürften die nach wie vor gut gefüllten Auftragsbücher sein: Die Reichweite des Auftragsbestandes liegt bei rund einem halben Jahr.
In der zweiten Jahreshälfte ist die Industrie in eine Rezession geschlittert, wie das Ifo-Institut erklärte. Wegen Problemen bei der Umstellung auf den neuen Abgasmessstandard WLTP drosselte die Autobranche ihre Produktion im dritten und vierten Quartal stark, während am Jahresende auch andere wichtige Branchen schrumpften. Handelskonflikte, Brexit und die Krise wichtiger Schwellenländer wie der Türkei dämpfen derzeit die Nachfrage nach Waren "Made in Germany".
Die Zahl der 2018 geleisteten Arbeitsstunden in der Industrie nahm im Vergleich zum Vorjahr um 1,9 Prozent auf 8526 Millionen zu. Die Verdienste stiegen gleichzeitig um 5,1 Prozent auf 295,8 Milliarden Euro.