Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Meldungen zum Marktgeschehen am Donnerstag, dem 7. September:
1. EZB im Fokus, Draghis Kommentare mit Spannung erwartet
Der Höhepunkt des Börsentages ist der aktuelle Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank um 11:45 Uhr GMT oder 07:45 Uhr ET.
Im Mittelpunkt des Interesses steht die anschließende Pressekonferenz mit Präsident Mario Draghi. Die Anleger erhoffen sich mehr Hinweise auf den Zeitpunkt und die Vorgehensweise bei der Reduzierung des massiven QE-Programms.
Zwar könnte Draghi die Bühne für die Reduzierung vorbereiten, dennoch scheint die Mehrzahl der Anleger der Ansicht, dass er mit Ankündigungen bis Oktober warten wird.
Bei der Bekanntgabe der aktualisierten Prognosen dürften die Entscheidungsträger den Wirtschaftswachstumsausblick der EZB anheben und die Inflationsprognosen leicht senken.
Bereits im Juli äußerten die Beamten ihre Bedenken hinsichtlich der Euro-Aufwertung und könnten ihre Warnung erneut wiederholen.
Der Euro klettert gegenüber dem Dollar um 0,4 Prozent hoch auf 1,1970 und bewegt sich von dem in der vergangenen Woche erreichten Hoch von 1,2070, dem höchsten Stand seit Januar 2015.
2. Wirbelsturm „Irma“ rast auf Florida zu
Die Händler beobachten den Verlauf des Wirbelsturms „Irma“. Dieser gilt als der stärkste atlantische Sturm in den letzten 80 Jahren. Dieser Kategorie-Fünf-Sturm brauste über Puerto Rico hinweg und verwüstete am Mittwoch eine Gruppe kleiner Karibikinseln.
Voraussichtlich am Sonntag erreicht der Sturm Florida. Die Prognose sorgte für eine Preisspitze bei Orangensaft, Benzin und Versicherungen.
Einige Experten gehen davon aus, dass „Irma“ sich zum teuersten Hurrikan der US-Geschichte entwickeln könnte. Barclays (LON:BARC) geht bei einem Schlimmstfall von versicherten Verlusten in Höhe von 130 Mrd. Dollar aus.
Erschwerend dazu kommt, dass gleich hinter „Irma“ zwei weitere Wirbelstürme folgen.
„Jose“ ist in Richtung Karibik unterwegs und erreichte bereits Wirbesturmstärke. Bis Freitag könnte er sich zu einem Sturm der Kategorie 3 entwickeln. „Katia“ braute sich im Golf von Mexiko zusammen und könnte auf dem mexikanischen Festland aufschlagen.
3. Cohn nicht mehr als nächster Fed-Chef im Gespräch
Quellenangaben aus dem Weißen Haus zufolge soll Präsident Donald Trump seinen wichtigsten Wirtschaftsberater Gary Cohn nun nicht mehr als den nächsten Vorsitzenden der Federal Reserve Bank in Betracht ziehen.
Trump soll immer noch über die Kritik Cohns an seiner Antwort auf die gewalttätigen Ausschreitungen in Charlottesville im vergangenen Monat erbost sein.
Trump soll nun „mehrere Kandidaten“ als Chefs der US-Notenbank erwägen.
Die Amtszeit Janet Yellens endet im Februar. Vize-Vorsitzender Stanley Fisher gab am Mittwoch überraschend seinen Rücktritt bekannt. Er will seine Position bei der Zentralbank Mitte Oktober verlassen.
Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, rutscht um 0,3 Prozent runter auf 91,91.
4. Aktienkurse weltweit gefördert von Trumps überraschendem Deal
Die Kurse an den globalen Börsen verlaufen überwiegend mit Aufwärtstrend, die Risikobereitschaft steigt, nachdem US-Präsident Donald Trump und demokratische Kongressführer überraschend gemeinsam beschlossen haben, die Schuldengrenze bis Dezember zu verlängern.
Diese positive Entwicklung reduziert das Risiko eines kurzfristigen Regierungsstillstands.
In Asien schlossen die Märkte uneinheitlich, mit einigen positiven Noten: Tokio und Seoul schlossen höher, die Börsen auf dem chinesischen Festland dagegen sackten ab.
In Europa kletterten die Kurse durchgehend hoch, DAX legte um 0,6 Prozent zu.
In den USA deuten die Kurse an der Wall Street ebenfalls einen leichten Abwärtstrend an. Die großen Indizes bewegen sich bei 0,1 Prozent Verlust.
5. Wöchentliche Bestandszahlen stehen an
Die Energy Information Administration veröffentlicht ihren wöchentlichen Ölversorgungsbericht um 11:00 Uhr ET (15:00 Uhr GMT). Analysten gehen davon aus, dass die Rohölbestände in der vergangenen Woche um rund 4,0 Mio. Barrels aufgebaut wurden.
Benzinbestände sollen um 5,0 Mio. Barrels und {{ecl3,0||Destillate}} um 572.000 Barrels abgebaut worden sein.
Nach Börsenschluss am Mittwoch meldete die Industriegruppe American Petroleum Institute, dass die US-Lagerbestände in der Woche bis zum 1. September um 2,8 Mio. Barrels aufgebaut wurden. Daneben zeigte der API-Bericht einen Abbau der Benzinbestände um 2,5 Mio. Barrels. Destillate gingen um 600.000 Barrels zurück.
Aufgrund des Labor Day-Feiertages am Montag wurden die Daten einen Tag später veröffentlicht.
Zwischen den Angaben des API und der EIA kommt es häufig zu erheblichen Diskrepanzen.
US-amerikanische West Texas Intermediate (WTI) Rohöl-Futures lagen mit 49,22 $ etwas höher und in der Nähe des in der Vortagessitzung erreichten Vierwochenhochs.
Brent, Benchmark für Ölpreise außerhalb der USA, legt um 29 US-Cents zu und erreicht mit 54,49 $ den höchsten Stand seit über drei Monaten.