Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Meldungen zum Marktgeschehen am Freitag, dem 4. August:
1. Arbeitsmarktzahlen im Fokus, Auswirkungen dürften jedoch gering ausfallen
Das US-amerikanische Arbeitsministerium veröffentlicht ihren Bericht zu Beschäftigtenzahlen exklusive Landwirtschaft (NFP) für August um 12:30 Uhr GMT oder 08:30 Uhr ET.
Die Markteinschätzungen gehen nach einem Zuwachs um 222.000 Jobs im Jun für den vergangenen Monat von einem Anstieg des Beschäftigtenwachstums um 183.000 Stellen aus. Die Arbeitslosenrate soll von 4,4 auf 4,3 Prozent fallen.
Die größte Aufmerksamkeit gilt den Durchschnittseinkommen, diese sollen nach einem Anstieg um 0,2 Prozent im Vormonat um 0,3 Prozent steigen. Die Jahresrate soll nach 2,5 Prozent im Vormonat auf 2,4 Prozent sinken.
Der Arbeitsmarkt gilt als ausgelastet. Experten legen nahe, dass die Zeit, in der der Arbeitsmarktbericht erhebliche Auswirkungen auf die Märkte hatte, vorbei ist. Auch die Federal Reserve Bank dürfte sich davon kaum beeindrucken lassen.
Dem Fed Rate Monitor Tool von Investing.com zufolge wird einer dritten Zinsanhebung vor Jahresende lediglich eine Wahrscheinlichkeit von 26 Prozent eingeräumt.
Grund sind die schwachen Inflationsaussichten.
2. Mueller beruft Grand Jury ein
Die Marktteilnehmer beobachten weiter die Entwicklungen in Washington. Ein nur wenige Minuten vor Börsenschluss veröffentlichter Bericht legt nahe, dass der Sonderermittler Robert Mueller eine Grand Jury einberufen hat, die die mutmaßliche Manipulation der Präsidentschaftswahlen durch Russland mit Unterstützung von Mitgliedern aus Trumps Wahlkampfteam untersuchen soll.
Präsident Trumps reagierte auf die Meldung während einer Rally: „Sie versuchen, euch mit einer falschen Geschichte die Führung wegzunehmen, die ihr gewählt habt.“
Die Anleger zeigen sich durch die Untersuchung besorgt, da sie Trump von seinen Wirtschaftsplänen ablenkt.
3. Dollar bleibt von NFP-Bericht weiter am 15-Monatstief
Der US-Dollar schwebt gegenüber den anderen Hauptwährungen weiter knapp über einem 15-Monatstief. Die Anleger warten auf den Arbeitsmarktbericht für Juli.
Seit Januar verlor der Greenback rund 10 Prozent an Wert. Angesichts des unaufhörlichen Chaos in Washington schwinden die Aussichten auf eine Steuerreform und Infrastrukturausgaben dahin.
Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an einem handelsgewichteten Korb aus sechs anderen Hauptwährungen misst, fiel um 11:32 Uhr GMT oder 05:32 Uhr ET um 0,08 Prozent auf 92,63 und bleibt damit knapp über dem 15-Monatstief von 92,39.
Gold zeigt auch kaum Bewegung, die Marktteilnehmer halten sich im Vorfeld der Arbeitsmarktzahlen zurück.
Gold-Futures zur Lieferung im August in der Comex-Abteilung der New York Mercantile Exchange standen um 11:33 Uhr GMT oder 05:33 Uhr ET unverändert bei 1.268,43 $ pro Feinunze und damit in der Nähe des am Dienstag erreichten Siebenwochenhochs von 1.204,30 $.
4. Aktienkurse weltweit suchen vor US-Arbeitsmarktzahlen nach Orientierung
Der Dow schloss am Donnerstag zum siebten Mal in Folge bei einem Rekordhoch. Insgesamt ist es seit Jahresbeginn der 32. Schlusskurs bei einem Allzeithoch.
Trotz des aktuellen Anstiegs des Bluechip-Index bietet der weiter gefasste Referenzindex S&P 500 ein gutes Beispiel für mäßigen Anstieg. In den vergangenen 12 Sitzungen stieg der Index von 2.472 auf 2.473. Die Schlusskurse lagen in einer engen Spanne zwischen 2.470 und 2.477 Punkten.
Am Freitag beherrscht Vorsicht die Märkte. Die Händler beobachten die politischen Entwicklungen in den USA und warten auf die Arbeitsmarktzahlen.
Die Kurse an den europäischen Börsen verlaufen höher. Die Anleger werten mehrere Unternehmensergebnisse aus. Um 11:34 Uhr GMT oder 05:34 Uhr ET stieg Euro Stoxx 50 um 0,09 Prozent, der DAX um 0,25 Prozent und FTSE 100 um 0,11 Prozent.
Früher am Tag schlossen die Börsen in Asien uneinheitlich. Ein Rückgang bei den Tech-Werten wirkte sich auf die Kurse in Japan und China aus.
5. Öl rutscht vor offiziellen Daten nach überraschendem Lageraufbau ab
Ölpreise sinken am Freitag am zweiten Tag in Folge. Für die Woche verbucht der Rohstoff einen Verlust von fast drei Prozent. Die Anleger zeigen sich weiterhin besorgt über die steigende Produktion der USA und der OPEC.
Angaben von Reuters zufolge erreichten die Rohölexporte der Organisation der Erdöl exportierenden Länder im Juli ein Rekordhoch, gefördert zum größten Teil von steigenden Exporten der afrikanischen Mitglieder.
Die Marktteilnehmer behalten auch den Anstieg der Schieferölproduktion in den USA im Auge. Baker Hughes veröffentlicht im Laufe des Tages seine aktuelle wöchentliche Plattform-Zählung.
Rohöl-Futures fielen um 11:35 Uhr GMT oder 05:35 Uhr ET um 0,84 Prozent auf 48,62 $. Brent verlor 0,79 Prozent und fiel auf 51,60 $.