Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Meldungen zum Marktgeschehen am Donnerstag, dem 6. Juli:
1. Arbeitsmarktzahlen und Aktivität im Dienstleistungssektor im Fokus
Vor dem Arbeitsmarktbericht am Freitag konzentrieren sich die Anleger auf Arbeitsmarktzahlen, um sich auf die bevorstehenden Regierungsdaten aus diesem Bereich einzustellen.
Die private Lohnverarbeitungsfirma ADP veröffentlicht um 12:15 Uhr GMT oder 08:15 Uhr ET ihren Bericht zu Beschäftigtenzahlen für Juni. Die Erwartungen gehen von einem Anstieg um 185.000 Stellen aus.
Obwohl die ADP-Zahlen oft von den Regierungsdaten abweichen gelten sie nach wie vor als ein wichtiger Indikator für die Stärke des US-Arbeitsmarktes.
Nach dem Arbeitsmarktzahlen werden um 08:30 Uhr ET (12:30 Uhr GMT) Daten zu Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung veröffentlicht.
Um 14:00 Uhr GMT oder 10:00 ET veröffentlicht das Institute of Supply Management (ISM) seinen Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Dienstleistungssektor für Juni.
2. Bestandsrückgang bringt Ölpreis um ein Prozent hoch - offizielle Daten im Fokus
Am Donnerstag gewinnen Ölpreise erneut an Boden und steigen um über ein Prozent. Am Mittwoch bestätigte ein Industriebericht einen über den Erwartungen liegenden Lagerabbau.
Nach Börsenschluss am Mittwoch meldete die Industriegruppe American Petroleum Institute, dass die Rohölvorräte in der Woche bis zum 30. Juni um 5,8 Mio. Barrels abgebaut wurden. Die Erwartungen gingen von 1,6 Mio. Barrels Abbau aus.
Die Energy Information Administration veröffentlicht offizielle Daten zu Rohölbeständen am Donnerstag um 15:00 Uhr GMT oder 11:00 Uhr ET. Die Erwartungen gehen von einem Abbau von 2,28 Mio. Barrels aus.
Aufgrund des Feiertages zum US-Unabhängigkeitstag wird der Bericht einen Tag später veröffentlicht.
Rohöl-Futures fielen um 10:05 Uhr GMT oder 06:05 Uhr ET um 1,51 Prozent auf 45,81 $. Brent verlor 1,38 Prozent und fiel auf 48,45 $.
3. Geopolitische Probleme dominieren
Die Marktteilnehmer behalten die internationalen Probleme im Auge. Das Außenministerium Chinas rief am Donnerstag alle Seiten dazu auf, Ruhe zu bewahren und Zurückhaltung zu üben. Zuvor verkündeten die USA, notfalls Stärke einzusetzen, um Nordkorea zur Aufgabe seines Nuklearprogramms zu zwingen.
US-Präsident Donald Trump reiste nach Polen, um sich mit NATO-Alliierten zu treffen.
Darüber hinaus steht am Freitag und Samstag der G20-Gipfel in Hamburg an. Angela Merkel sagte, sie gehe von „schwierigen Gesprächen“ aus. Außenminister Gabriel zeigte sich besorgt darüber, Trump könnte einen „Handelskrieg mit Europa anfangen“.
4. Aktienkurse weltweit im Abwärtstrend -Nordkorea und G20 im Fokus
Am Donnerstag verlaufen die Kurse an den globalen Börsen uneinheitlich. Die Märkte werten das aktuelle Sitzungsprotokoll der Fed aus und beobachten die geopolitischen Entwicklungen.
Das am Mittwoch nach Börsenschluss in Europa veröffentlichte aktuelle Sitzungsprotokoll der Fed zeigte zunehmende Uneinigkeit zwischen den FOMC-Mitgliedern über den Inflationsausblick und die potenziellen Auswirkungen auf das zukünftige Tempo der Zinsanhebungen.
Die Marktteilnehmer beobachten die Entwicklungen rund um Nordkoreas neuesten Raketentest. Die USA schlossen eine militärische Reaktion nicht aus.
Auch das G20-Treffen steht im Zentrum der Aufmerksamkeit. Die Beobachter fragen sich, ob Donald Trump bei den globalen Handelsvereinbarungen weiter einen protektionistischen Weg gehen wird.
In Europa herrscht vor diesem Hintergrund Abwärtstrend vor. Um 10:06 Uhr GMT oder 06:06 Uhr ET verlor DJ Euro Stoxx 50 1,02 Prozent, Frankreichs CAC 40 0,95 Prozent. Londons FTSE 40 und der DAX fielen um 0,69 bzw. 0,74 Prozent.
Früher am Tag schlossen die Börsen in Asien uneinheitlich: Shanghai Composite mit 0,2 Prozent Gewinn und Nikkei mit 0,5 Prozent Verlust.
US-Aktienkurse deuten an einem datenarmen Mittwoch auf einen Abwärtstrend hin. Um 10:59 Uhr GMT oder 06:59 Uhr ET fiel Dow um 0,29 Prozent, S&P 500 um 0,40 Prozent und der Nasdaq 100 um 0,78 Prozent.
5. Bundesanleihen am 16-Jahreshoch, EZB-Protokoll steht an
Die Rendite auf 10-jährige Bundesanleihen stieg am Donnerstag mit 15 Prozent oder 7 Punkten auf 0,544 Prozent, den höchsten Stand seit Januar 2016.
Das Protokoll der aktuellen Sitzung der Europäischen Zentralbank wurde um 11:30 Uhr GMT oder 07:30 Uhr ET veröffentlicht.
In der vergangenen Woche erschütterten Kommentare des EZB-Präsidenten Mario Draghi die Märkte. Diese wurden als zunehmend hawkish interpretiert.
EZB-“Quellen“ mussten die Meinung durchsickern lassen, die Märkte hätten Draghis Aussagen fehlinterpretiert.
Vor diesem Hintergrund ist das Protokoll von besonderem Interesse, da es aller Wahrscheinlichkeit nach Hinweisen auf mögliche Gespräche über leichte Abänderungen der EZB-Prognosen oder eine Reduzierung der Wertpapierkäufe durchforstet werden.