Aktien Frankfurt: Dax erstmals über 22.100 Punkten - Rückenwind aus China

Veröffentlicht am 12.02.2025, 11:57
Aktualisiert 12.02.2025, 12:00
©  Reuters

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist am Mittwoch im Rekordmodus geblieben. Der deutsche Leitindex hatte im frühen Handel erstmals die Marke von 22.100 Punkten geknackt und stand dann gegen Mittag mit 0,30 Prozent im Plus bei 22.104,36 Punkten. Seine Bestmarke liegt aktuell bei gut 22.128 Punkten.

Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es um 0,41 Prozent auf 27.358,57 Punkte nach oben. Beim Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stand auch ein moderates Plus zu Buche.

Frische Impulse für die Aktienmärkte kamen von den chinesischen Börsen und dort insbesondere aus Hongkong, wo deutliche Gewinne verzeichnet wurden. Gefragt waren in Fernost vor allem Technologiewerte und Aktien der Hersteller von E-Fahrzeugen.

Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets (LON:CMCX) äußerte sich derweil vorsichtig zur Dax-Rally: "Obwohl die Zollandrohungen aus dem Weißen Haus offenbar an Gewicht verloren haben, wird die Luft für den Dax dünner, insbesondere wenn nach der Bundestagswahl mit einer Zunahme dieser Drohungen zu rechnen ist." Viele Anleger suchten momentan verzweifelt nach einem Vorwand, um Gewinne mitzunehmen, doch die Börse bleibe diesen bislang schuldig. Starke Quartalszahlen und ein günstiges Zinsumfeld erzeugen Stanzl zufolge weiterhin ein positives Marktklima und rückten die US-Zollandrohungen in den Hintergrund.

Im Tagesverlauf richte sich die Aufmerksamkeit auf die US-Verbraucherpreise des abgelaufenen Monats, hoben die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen hervor. Die Teuerung werde dabei auf einem mit fast drei Prozent erhöhten Niveau erwartet. Für Anleger sind Inflationsdaten aus den Vereinigten Staaten von Bedeutung, weil die US-Notenbank daraus Rückschlüsse für ihre weitere Zinspolitik zieht. Die Fed strebt eine Teuerung von zwei Prozent an, doch die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump könnte am Ende stark inflationär wirken.

Unter den größten Gewinnern im Dax profitierten die Sartorius-Aktien von Analystenlob und stiegen um 1,7 Prozent. Die Papiere sind der Favorit der US-Investmentbank Morgan Stanley (NYSE:MS) im Life-Science-Bereich. Die europäische Pharmabranche biete insgesamt attraktives Wachstum und sei ein recht sicherer Hafen in Zeiten politischen Wandels.

Als Schlusslicht im MDax sackten Carl Zeiss Meditec (ETR:AFXG) um 8,6 Prozent ab. Zum einen überschattete bei dem Medizintechnikanbieter eine weiterhin schwache Nachfrage vor allem im Gerätegeschäft den Start in das neue Geschäftsjahr. Zum anderen wies Analyst Graham (NYSE:GHC) Doyle von der Schweizer Großbank UBS (SIX:UBSG) auf negative Aussagen des Kontrahenten Staar Surgical zur Nachfrage nach refraktiver Augenheilkunde in China hin. Das Unternehmen habe von einer stark gesunkenen Nachfrage gesprochen. Dieses Geschäft sei für Carl Zeiss Meditec von großer Bedeutung hinsichtlich des Erreichens der Jahresziele.

An der MDax-Spitze zogen Teamviewer (ETR:TMV) um 5,7 Prozent an. Der Softwareanbieter will in den kommenden Jahren über den Ausbau der IT-Automatisierung und mit dem digitalen Umbau der Industrie sein Wachstum wieder beschleunigen.

Auch im Nebenwerteindex SDax kam es zu recht deutlichen Kursausschlägen. So büßten Heidelberger Druckmaschinen (ETR:HDDG) anfängliche Gewinne ein und fielen zuletzt am Index-Ende um mehr als vier Prozent. Der Maschinenbauer war im dritten Geschäftsquartal wegen eines geplanten Personalabbaus in die roten Zahlen gerutscht. Allerdings lief es im operativen Geschäft besser als zuletzt.

Der Biokraftstoffhersteller Verbio (ETR:VBKG) hingegen übertraf im SDax trotz rückläufiger Geschäftsentwicklung die Erwartungen, was den Papieren an der Index-Spitze ein Plus von gut sechs Prozent bescherte.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2025 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.