Aktien Frankfurt: Dax trotzt mit Rekordhoch den Zollsorgen

Veröffentlicht am 06.02.2025, 12:08
Aktualisiert 06.02.2025, 12:15
© Reuters.

FRANKFURT (dpa-AFX) - Ungeachtet aller Zollbedenken hat der Dax am Donnerstag ein Rekordhoch erreicht. Neue Zoll-Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump blieben zuletzt aus und so verdrängten Anleger den ersten Zollschock, der die Börsen zum Wochenstart nach unten gezogen hatte. Zu einer Stütze für die Indizes der Dax-Familie wurden auch Quartalszahlen deutscher Unternehmen.

Am späten Vormittag konnte der Dax seine Bestmarke auf gut 21.807 Punkte nach oben schrauben. Zur Mittagszeit notierte er dann noch 0,71 Prozent im Plus bei 21.739 Punkten.

Für den MDax ging es zeitgleich um 0,95 Prozent auf 26.902 Punkte nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte 0,6 Prozent zu.

Experte Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets verglich den Dax mit einem "Stehaufmännchen". Nach dem Montagsschock sei der Leitindex "zurück auf Los", doch vielleicht sei die Ruhe im Weißen Haus auch trügerisch, gab er zu bedenken. Laut den Commerzbank-Experten könnte ein größer gewordenes Leistungsbilanzdefizit der USA von Trump schon bald mit neuen Androhungen quittiert werden. Auch die am Freitag erwarteten US-Arbeitsmarktdaten rücken als potenzieller Beweger näher.

Unter den Berichtsunternehmen zogen Siemens Healthineers (ETR:SHLG) an der Dax-Spitze um rund sechs Prozent an, nachdem der Medizintechnikkonzern im ersten Geschäftsquartal die Erwartungen übertreffen konnte. Der Aktienkurs erreichte das höchste Niveau seit drei Jahren. Laut Analyst Julien Dormois von Jefferies wirkt der bestätigte Ausblick nun konservativ.

Ein größerer Dax-Gewinner waren Infineon (ETR:IFXGn) , die nach einer Hochstufung durch die Experten von Morgan Stanley (NYSE:MS) um vier Prozent anzogen auf ihr höchstes Niveau seit Juni. Bei dem Chipkonzern komme eine zyklische Erholung in Gang, argumentierte Analyst Lee Simpson. Mit erhöhten 2025er Zielen und besseren Signalen für das zweite Quartal hebe sich der Chipkonzern sehr deutlich von den Rivalen ab.

BASF (ETR:BASFN) setzte gemeinsam mit anderen Chemiewerten zu einer Erholung um 3,6 Prozent an. Am Vortag schon hatten sich Sorgen wegen eines enttäuschenden Ausblicks des US-Agrarchemieunternehmens FMC Corporation (NYSE:FMC) gelegt und nun hieß es von den Analysten von JPMorgan (NYSE:JPM), würden diese weiter gemildert durch den US-Agrar-Spezialisten Corteva.

Eine Ausnahme war das Dax-Schlusslicht Qiagen (ETR:QIA) mit einem dreiprozentigen Abschlag. Auch bei dem Diagnostikspezialisten enttäuschte das vierte Quartal nicht, allerdings monierten Experten den Wachstumsausblick für das derzeit laufende Jahresviertel.

Im MDax fielen die Rational (ETR:RAAG) -Papiere positiv auf mit einem Kursanstieg um 3,7 Prozent. Lobende Stimmen gab es bei dem Großküchenausstatter für die Marge, die zu einem etwas höher als erwarteten operativen Ergebnis beigetragen habe. Auch Aurubis (ETR:NAFG) kam nach der Vorlage von Quartalszahlen auf ein Plus von 3,4 Prozent.

Für viel Gesprächsstoff sorgte noch Metro (ETR:CECG) , weil Großaktionär Kretinsky den Handelskonzern mit einer Offerte in Höhe von 5,33 Euro von der Börse nehmen will. Ein früherer Dax-Wert könnte damit bald von der Börsenbildfläche verschwinden. Am Vortag hatten die Papiere 36 Prozent unter dem Angebot geschlossen. Der letzte Kurs mit 5,35 Euro sogar etwas darüber.

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