FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben es auch am Mittwoch vor Weihnachten ruhig angehen lassen. Der deutsche Leitindex stieg am Vormittag um minimale 0,06 Prozent auf 11 471,21 Punkte. Er bewegte sich damit weiter auf dem höchsten Niveau seit August 2015.
Der MDax (MDAX) sprang derweil erstmals in seiner Geschichte über die Marke von 22 000 Punkten. Zuletzt notierte der Index der mittelgroßen Werte 0,36 Prozent im Plus bei 22 033,86 Punkten. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) stieg um 0,12 Prozent auf 1789,13 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) ging es hingegen moderat nach unten.
ANALYST: ANLEGER DERZEIT SORGLOS
Selbst geopolitische Spannungen brächten die Anleger aktuell kaum aus der Ruhe, erklärte Analyst Michael Hewson von CMC Markets UK mit Blick auf die zuletzt deutlichen Kursanstiege dies- wie jenseits des Atlantik.
Aus der Sicht der Experten vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar hat der Dax (DAX) mit seinem jüngsten Sprint von rund 10 Prozent aber eine Strecke zurückgelegt, die "in der Vergangenheit oft eine Trendpause oder sogar Korrektur einläutete". Der Markt dürfte einen Großteil seines Jahresendspurt-Potenzials bereits ausgereizt haben.
VW (DE:VOWG) ERZIELT IN DEN USA KOMPROMISS IM ABGAS-SKANDAL
Volkswagen-Aktien (4:VOWG_p) gewannen 0,84 Prozent, nachdem der Autobauer im Abgasskandal einen Kompromiss mit den US-Behörden für die betroffenen Dieselwagen mit größeren Motoren erzielt hatte. Damit nahmen die Wolfsburger im Rechtsstreit um manipulierte Abgaswerte eine weitere Hürde, wenngleich einige Einzelheiten der Einigung noch unklar blieben.
Für die Anteilsscheine des Sportwarenherstellers Adidas (4:ADSGN) ging es um 0,10 Prozent nach oben. Ein Händler wertete überraschend gute Geschäftszahlen des Rivalen Nike (1:NKE) als leicht positiv.
WARTEN AUF EINIGUNG DER DEUTSCHEN BANK MIT US-BEHÖRDEN
Zudem sollten die Papiere der Deutschen Bank (4:DBKGn) im Auge behalten werden. Der Finanzkonzern könnte sich laut eines Medienberichts noch vor Weihnachten auf einen Vergleich mit den US-Behörden im Streit wegen umstrittener Hypothekengeschäfte aus der Zeit vor Finanzkrise einigen. Die Aktien stiegen als einer der Favoriten im Dax um 1,72 Prozent.
Die Immobiliengesellschaft Ado Properties (4:ADJ) überzeugte die Anleger mit der Aussicht auf ein zum Jahresende höheres Immobilienvermögen. Nach einer vorläufigen Indikation eines unabhängigen Bewerters werde sich der Wert des Immobilienvermögens Ende 2016 voraussichtlich auf rund 2,3 Milliarden Euro belaufen, teilte das Unternehmen mit. Im Vergleich zur letzten externen Bewertung im zweiten Quartal 2016 entspreche das einem Zuwachs von 580 Millionen Euro. Die Ado-Papiere verteuerten sich um 4 Prozent.