Aktien Frankfurt: Indizes etwas schwächer vor US-Zinsentscheid - Quartalszahlen

Veröffentlicht am 07.05.2025, 14:47
Aktualisiert 07.05.2025, 15:15
© Reuters.

FRANKFURT (dpa-AFX) - Erneut viele Quartalszahlen von Unternehmen haben zur Wochenmitte allenfalls Einzelwerte am deutschen Aktienmarkt stärker bewegt. Beim Dax selbst war die Entwicklung verhalten, am Nachmittag stand er mit 0,17 Prozent im Minus bei 23.210 Punkten. Das Rekordhoch von 23.476 Punkten bleibt in Sichtweite.

Auch der MDax für die mittelgroßen Unternehmen zeigte sich mit minus 0,30 Prozent auf 29.262 Punkte etwas schwächer. Der Euroregion-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 0,4 Prozent nach.

Am Vortag hatte sich der Dax anfangs seinem Rekord bis auf weniger als 100 Punkte genähert, bevor das Scheitern von CDU-Chef Friedrich Merz beim ersten Anlauf zur Kanzlerwahl einen vorübergehenden Rücksetzer ausgelöst hatte. Am Ende schaffte Merz es dann im zweiten Wahlgang. Investoren hoffen nun auf einen wirtschaftlichen Aufschwung in Europas größten Volkswirtschaft.

Die Experten von Index Radar jedoch mahnten, zwischen vollmundiger Ankündigung der Politik und tatsächlicher Umsetzung milliardenschwerer Ausgabenprogramme liege oft ein tiefer Graben. Bei einem Dax über 23.000 Punkten und angesichts moderat ambitionierter Bewertungen würden Investoren genauer hinsehen, welche Unternehmen tatsächlich wie stark von den Maßnahmen profitieren könnten.

Nächstes Ereignis mit politischer Brisanz ist am Mittwoch der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed, der nach dem Börsenschluss hierzulande ansteht. Beobachter wollen wissen, wie die Fed auf die Forderungen von US-Präsident Donald Trump reagiert, die Zinsen zu senken. Es wird erwartet, dass die Fed dem politischen Druck widersteht und ihre Leitzinsen nicht anpasst. Angesichts der erratischen Zollpolitik von Trump ist das Umfeld für die Geldpolitik sehr unsicher.

Vor der Fed-Entscheidung prägten abermals Quartalsbilanzen deutscher Unternehmen den Tag, unter anderem von den Dax-Konzernen BMW (ETR:BMWG) , Fresenius (ETR:FREG) , Siemens Healthineers (ETR:SHLG) und Vonovia (ETR:VNAn) . Die Anleger von BMW nahmen die Zuversicht des Autobauers für das Gesamtjahr dankbar an. Trotz US-Zöllen bestätigten die Bayern ihren Ausblick. Die Papiere gewannen zuletzt noch 1,3 Prozent.

Der Medizintechnikhersteller Siemens Healthineers verzeichnete im abgelaufenen Quartal ein stärkeres Wachstum als gedacht, wird beim Ergebnisausblick aber vorsichtiger. Die Titel notierten zuletzt knapp im Minus. Pharmawerte insgesamt waren schwach, drohende US-Zölle hinterließen ihre Wirkung ebenso wie eine Personalie der US-Gesundheitsbehörde FDA. Diese hatte Vinay Prasad zu ihrem obersten Impfstoff-Regulierer ernannt, der während der Corona-Pandemie als Kritiker der FDA-Maßnahmen aufgetreten war. Sartorius (ETR:SATG) verloren in diesem Umfeld 1,9 Prozent, Merck (ETR:MRCG) KGaA und Qiagen (ETR:QIA) gaben um jeweils etwas mehr als 1 Prozent nach.

Für die Titel des Krankenhaus- und Arzneimittelkonzerns Fresenius ging es jedoch nach Quartalszahlen um 2 Prozent nach oben. Das erste Jahresviertel sei sehr stark gewesen, schrieben die Analysten von Warburg. Die Anteile des Dialysespezialisten Fresenius Medical Care (ETR:FMEG) (FMC) bauten an der Dax-Spitze ihren Vortageszuwachs um 4,2 Prozent aus.

In der zweiten Börsenreihe nutzten die Anleger des Gebrauchtwagenhändlers Auto1 (ETR:AG1G) nach einer Anhebung der Gewinnprognose die anfangs hohen Kursaufschläge für Gewinnmitnahmen. Quartalszahlen veröffentlichten auch der Rüstungskonzern Hensoldt (ETR:HAGG) und der Gabelstapler-Hersteller Jungheinrich (ETR:JUNG_p) . Die ehrgeizigen Wachstumsziele von Jungheinrich ließen aufhorchen, die Aktien zogen um fast 5 Prozent an.

In der dritten Reihe beschleunigten Heidelberger Druck (ETR:HDDG) ihre Erholungsrally seit dem Zolltief von Anfang April und gewannen annähernd 6 Prozent. Klöckner (ETR:KCOGn) & Co reagierten indes mit minus 5,6 Prozent auf Quartalszahlen und eine nur auf den ersten Blick optimistische Prognose.

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