Aktien Frankfurt: Rekordrally des Dax stockt - US-Inflation höher als erwartet

Veröffentlicht am 12.02.2025, 15:06
Aktualisiert 12.02.2025, 15:15
© Reuters.

FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein überraschend starker Preisanstieg in den USA hat am Mittwoch die Rekordjagd des Dax unterbrochen. Nachdem der deutsche Leitindex im frühen Handel noch dank guter Vorgaben aus Asien bei 22.128 Punkten einen weiteren Rekordstand erreicht hatte, rutschte er am frühen Nachmittag zwischenzeitlich leicht ins Minus. Zuletzt notierte das Börsenbarometer wieder geringfügig im Plus bei 22.059,52 Punkten. Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es nach anfänglichen Gewinnen um 0,21 Prozent auf 27.189,50 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,19 Prozent.

In den USA hat sich die Inflation zu Beginn des Jahres überraschend verstärkt. Die US-Notenbank werde damit in ihrer Absicht bestärkt, es bezüglich Zinssenkungen nicht eilig zu haben, schrieb Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen. Hohe Zinsen aber lassen Aktien gegenüber festverzinslichen Anlagen wie etwa Anleihen in einem schlechteren Licht erscheinen.

Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets (LON:CMCX) hatte sich bereits vor den US-Daten zurückhaltend zur Dax-Rally geäußert: "Obwohl die Zollandrohungen aus dem Weißen Haus offenbar an Gewicht verloren haben, wird die Luft für den Dax dünner, insbesondere wenn nach der Bundestagswahl mit einer Zunahme dieser Drohungen zu rechnen ist." Viele Anleger suchten momentan verzweifelt nach einem Vorwand, um Gewinne mitzunehmen, doch die Börse bleibe diesen bislang schuldig. Starke Quartalszahlen und ein günstiges Zinsumfeld erzeugen Stanzl zufolge weiterhin ein positives Marktklima und rückten die US-Zollandrohungen in den Hintergrund.

Bester Wert im Dax waren Siemens Energy (ETR:ENR1n) mit plus 3,3 Prozent. Anlässlich der vorgelegten detaillierten Quartalszahlen lobte Analyst Ajay Patel von der US-Bank Goldman Sachs (NYSE:GS) die Erholungsstory des Energietechnik-Konzerns. Eine Aufstockung der Free-Cashflow-Ziele sei wahrscheinlich und bei der Profitabilität vor Sondereinflüssen liege man auch über Plan.

Als Schlusslicht im MDax sackten Carl Zeiss Meditec (ETR:AFXG) um gut acht Prozent ab. Zum einen überschattete bei dem Medizintechnikanbieter eine weiterhin schwache Nachfrage vor allem im Gerätegeschäft den Start in das neue Geschäftsjahr. Zum anderen wies Analyst Graham (NYSE:GHC) Doyle von der Schweizer Großbank UBS (SIX:UBSG) auf negative Aussagen des Kontrahenten Staar Surgical zur Nachfrage nach refraktiver Augenheilkunde in China hin. Das Unternehmen habe von einer stark gesunkenen Nachfrage gesprochen. Dieses Geschäft sei für Carl Zeiss Meditec mit Blick auf die Jahresziele von großer Bedeutung.

An der MDax-Spitze zogen Teamviewer (ETR:TMV) um 5,6 Prozent an. Der Softwareanbieter will in den kommenden Jahren über den Ausbau der IT-Automatisierung und mit dem digitalen Umbau der Industrie sein Wachstum wieder beschleunigen.

Auch im Nebenwerteindex SDax kam es zu recht deutlichen Kursausschlägen. So büßten Heidelberger Druckmaschinen (ETR:HDDG) anfängliche Gewinne ein und fielen zuletzt am Index-Ende um fast sieben Prozent. Der Maschinenbauer war im dritten Geschäftsquartal wegen eines geplanten Personalabbaus in die roten Zahlen gerutscht. Allerdings lief es im operativen Geschäft besser als zuletzt.

Der Biokraftstoffhersteller Verbio (ETR:VBKG) hingegen übertraf im SDax trotz rückläufiger Geschäftsentwicklung die Erwartungen, was den Papieren an der Index-Spitze ein Plus von 4,3 Prozent bescherte.

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