Aktien Frankfurt: Risiko raus - Dax sinkt nach israelischem Angriff auf den Iran

Veröffentlicht am 13.06.2025, 11:51
Aktualisiert 13.06.2025, 12:00
© Reuters

FRANKFURT (dpa-AFX) - Mit der Eskalation im Nahen Osten geht es am Freitag am deutschen Aktienmarkt bergab. Der Dax gab gegen Mittag um 1,39 Prozent auf 23.440 Punkte nach. Damit reagierten die Anleger auf die geopolitische Unsicherheit nach dem israelischen Angriff auf den Iran.

Staatsanleihen und Gold waren als sichere Häfen gefragt und die Ölpreise zogen kräftig an. Mögliche Auswirkungen des Ölpreis-Anstiegs auf die künftige Inflationsentwicklung trübten die Stimmung ein, sagte Marktexperte Andreas Lipkow. Preissteigerungen seien derzeit der absolute Show-Stopper an den Finanzmärkten und störten sowohl die Zinsszenarien als auch das Konjunkturbild der Investoren.

Nachdem der Dax in der Vorwoche noch ein Rekordhoch von 24.479 Punkten erreicht hatte, rückt nun das Zwischentief vom Mai bei 23.274 Punkten in den Blick. Darunter droht charttechnisch weiteres Ungemach. "An den Aktienmärkten folgt die Reaktion dem klassischen Muster: Risiko raus", kommentierten die Experten von Index Radar den Verlauf. Gewinnmitnahmen seien überfällig - die Eskalation im Nahen Osten liefere den passenden Vorwand.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor am Freitag 1,73 Prozent auf 29.678 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 1,4 Prozent.

Israels Militär hatte in der Nacht iranische Atomanlagen angegriffen. Am Donnerstag hatte es bereits Hinweise auf eine bevorstehende Gefahr in Form des Abzugs von US-Botschaftspersonal aus dem Nachbarland Irak gegeben. Insgesamt sei die Gefahr eines Kriegs im Nahen Osten jedoch das am meisten unterbewertete Risiko gewesen - bis heute, kommentierte der Marktexperte Stephen Innes von SPI Asset Management.

Irans Außenminister wertete den israelischen Großangriff auf sein Land mittlerweile als Kriegserklärung. Israel habe damit alle roten Linien überschritten, sagte Abbas Araghtschi laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna.

Rüstungsaktien konnten von der geopolitisch noch fragileren Lage im Nahen Osten nicht durchweg profitieren. Rheinmetall (ETR:RHMG) zeigten sich volatil und standen zuletzt wieder 0,7 Prozent höher. Hensoldt (ETR:HAGG) notierten knapp im Minus, Renk (ETR:R3NK) legten etwas zu.

Weiter unter Druck standen Papiere aus dem Reise- und Luftfahrtbereich - wegen der Einschränkungen im Reiseverkehr durch den kriegerischen Konflikt im Nahen Osten und der steigenden Ölpreise. Lufthansa (ETR:LHAG) verloren 3,3 Prozent. Tui (ETR:TUI1n) notierten 2,7 Prozent schwächer nach einem bereits am Vortag verbuchten Verlust von 9 Prozent. Fraport (ETR:FRAG) sackten um 3,5 Prozent ab.

Aus Sorge vor einer abkühlenden Konjunktur zeigten sich zyklische Werte aus dem Einzelhandel, dem Automobil-, Bau- und Bankensektor schwach. Adidas (ETR:ADSGN) , BMW (ETR:BMWG) , Porsche AG (ETR:P911_p) , Continental (ETR:CONG) , Volkswagen (ETR:VOWG) und Deutsche Bank (ETR:DBKGn) lagen im Dax hinten mit Abschlägen von bis zu 2,6 Prozent.

Nach einer starken Woche litten zudem im Nebenwerteindex SDax die Titel des Druckmaschinenherstellers Heidelberger Druck (ETR:HDDG) unter Gewinnmitnahmen mit minus 6,8 Prozent.

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