Investing.com - Der Dollar ist am Montag gegenüber den anderen Leitwährungen auf ein neues Dreijahrestief gefallen, da die Nachfrage nach dem Euro weiterhin von Spekulationen angefacht wird, dass die Europäische Zentralbank den Abbau ihres massiven Konjunkturprogramms vorbereitet.
Der US-Dollarindex, der den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen widerspiegelt, lag gegen 09:15 MEZ auf 90,51, nachdem er zuvor auf bis zu 90,39 gefallen war und damit seinen niedrigsten Stand seit Dezember 2014 erreicht hatte.
Der EUR/USD Kurs lag zuletzt auf 1,2214, nachdem er in der Nacht auf ein neues Dreijahrestief von 1,2239 gefallen war.
Die Gemeinschaftswährung hat seit letzten Donnerstag ein Kursfeuerwerk hingelegt, nachdem das EZB-Protokoll vom Dezember gezeigt hatte, dass die Bankvertreter Anfang 2018 eine graduelle Abkehr von ihrem bisherigen geldpolitischen Ausblick in Erwägung ziehen könnten.
Jegliche Veränderungen der Sprache des Ausblicks der Bank würde von den Investoren als Anzeichen aufgefasst werden, dass die Notenbanker den Beginn vom Ende ihres Anleihekaufprogramms einläuten.
Ein schnelleres Ende der Politik des lockeren Geldes außerhalb der Vereinigten Staaten würde die geldpolitischen Unterschiede zwischen der Federal Reserve und den anderen Zentralbanken vermindern und damit den Dollar belasten.
Der Euro bekam zusätzlichen Auftrieb, nachdem Bundeskanzlerin Angela Merkel der Bildung einer Koalitionsregierung näher gekommen ist, was möglicherweise ein politisches Risiko für die Eurozone aus dem Weg räumt.
Gegenüber dem Yen fiel der Dollar auf seinen niedrigsten Stand seit Mitte September, mit dem USD/JPY Kurs auf zuletzt 110,73, nachdem er zuvor auf bis zu 110,58 gesunken war.
Der Yen wurde von Aussagen des japanischen Notenbankchefs Haruhiko Kuroda am Montag beflügelt, der die wirtschaftliche Erholung des Landes herausgestellt hatte.
Auch das Pfund legte gegenüber dem US-Dollar zu, mit dem GBP/USD Kurs zuletzt 0,22% höher auf 1,3755, seinem höchsten Niveau seit die Briten im Juni 2016 für einen Austritt aus der Europäischen Union gestimmt hatten.
Das Pfund hatte schon am Freitag eine Rallye hingelegt, nachdem ein Report erschienen war, demzufolge die Niederlande und Spanien sich offen für einen Deal gezeigt haben, der Großbritannien nach dem Brexit so nahe wie möglich an der EU halten würde.
Das Pfund wurde kaum von den darauf folgenden Dementis aus Finanzministerien Spaniens und der Niederlande beeinflusst.#
Der australische und der neuseeländische Dollar gewannen gegenüber ihrem US Pendant ebenfalls an Wert. DerAUD/USD Kurs stieg um 0,34% auf 0,7944 an und der NZD/USD Kurs legte um 0,37% auf 0,7273 zu.
Die Handelsvolumen werden am Montag wohl gering ausfallen, da die Märkte in den USA zum Martin Luther King Feiertag geschlossen bleiben.