WIESBADEN (dpa-AFX) - Deutschlands Exportwirtschaft eilt von Rekord zu Rekord. Im Oktober kletterten die Ausfuhren auf den Höchstwert von 103,9 Milliarden Euro - obwohl die Russlandkrise und die Flaute der Wirtschaft in wichtigen Euro-Partnerländern den Handel bremsen.
Wie haben sich die deutschen Ausfuhren in diesem Jahr entwickelt?
Von Januar bis Oktober sind die Exporte im Jahresvergleich um 3,6 Prozent auf 950 Milliarden Euro gestiegen. Zur Erinnerung: 2011 hatten die deutschen Exporte erstmals in einem Jahr den Wert von einer Billion Euro überschritten, seinerzeit aber erst Anfang Dezember. Inzwischen nehmen die Exporteure diese Hürde schon deutlich früher. Denn nachdem die Ausfuhren im Juli erstmals in einem Monat die Marke von 100 Milliarden Euro durchbrochen haben, gelang dies im Oktober bereits zum dritten Mal.
In welchen Regionen brummt die Nachfrage nach deutschen Produkten?
Besonders rasant entwickelt sich in diesem Jahr die Nachfrage in EU-Ländern außerhalb der Eurozone. Von Januar bis Oktober kletterten die Ausfuhren dorthin um beinahe zehn Prozent auf 203 Milliarden Euro. Die Euroländer erhöhten ihre Einfuhren aus Deutschland um 2,5 Prozent auf 347 Milliarden Euro. Der Rest der Welt mit Wirtschaftsriesen wie den USA und China kaufte für 400 Milliarden Euro deutsche Produkte. Das ist ein vergleichsweise kleines Plus von nur 1,7 Prozent. Hinter dieser Zahl verberge sich die Schwäche in einigen Schwellenländern sowie ein robustes Exportwachstum in die USA, sagt Ökonom Christian Schulz von der Berenberg Bank.