Investing.com - Der Dollar ist am Freitag gegenüber den anderen Leitwährungen gestiegen, da Hoffnungen auf eine Steuerreform in den USA Auftrieb erhielten, nachdem der Senat einen Budgetvorschlag abgesegnet hatte, der es den Republikanern erlauben wird, Steuersenkungen auch ohne die Unterstützung einiger Demokraten durchzudrücken.
Der US-Dollarindex, der die Stärke des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen widerspiegelt, lag zu Handelsschluss um 0,61% höher auf 93,57. Es handelte sich um den höchsten Tagesgewinn seit dem 2. Oktober.
Der Index hat die Woche mit einem Gewinn von 0,69% beendet und damit seinen fünften Anstieg in sechs Wochen verbucht.
US-Präsident Donald Trump Pläne für eine Steuerreform haben am Donnerstag eine entscheidende Hürde genommen, nachdem die Republikaner im US-Senat das Budget für das nächste Fiskaljahr durchgesetzt hatten. Die Budgetvorlage sieht dabei die Benutzung des sogenannten Reconciliations-Verfahrens vor, das es den Republikanern erlauben wird, ihre Steuerreform mit einfacher Mehrheit, d.h. ohne die Unterstützung einiger demokratischer Senatoren umzusetzen.
Investoren erwarten, dass die Reform die Inflation erhöhen wird, was zu zusätzlichen Druck auf die Federal Reserve führen dürften, die Zinsen anzuheben. Spekulationen auf eine solche Entwicklung laufen unter dem Namen "Trumpflation-Trades".
Aber die Republikaner müssen sich zuvor noch auf ein Steuerreformgesetz einigen, als es Uneinigkeit gibt, welche Steuern zu senken sind und wie die Gegenfinanzierung aussehen soll. Analysten haben schon gewarnt, dass dem Weißen Haus noch ein langer Kampf bevorsteht bis es seine Agenda durchgesetzt hat.
Der Dollar lag gegenüber dem als sicher angesehenen Yen auf einem Dreimonatshoch, mit dem USD/JPY Kurs zu Handelsende um 0,88% höher auf 113,52.
Die US-Währung stieg gegenüber dem Schweizer Franken auf ein Fünfmonatshoch, als der USD/CHF Kurs um 0,81% auf 0,9842 stieg.
Der Euro hat gegenüber dem festeren Dollar an Boden verloren und der EUR/USD Kurs rutschte um 0,57% auf 1,1784 ab.
Das Pfund war stärker, da es Hoffnungen auf einen Durchbruch bei den Brexit-Verhandlungen gibt, nachdem die britische Premierministerin Theresa May sich in Brüssel mit Regierungschef aus der Europäischen Union getroffen hatte.
Der GBP/USD Kurs beendete den Handel 0,21% höher zu 1,3185.
Das Pfund war auch gegenüber dem Euro im Aufwind, mit dem EUR/GBP Kurs um 0,83% tiefer auf 0,8931.
Der neuseeländische Dollar ist am Freitag um fast 1% gefallen und der NZD/USD Kurs hat die Woche 2,75% tiefer beendet, nachdem ein überraschender Wahlausgang zu Sorgen geführt hat, dass die neue Regierung eine Politik verfolgen könnte, die zu einer Schwächung der Währung führt.
In der kommenden Woche werden die Investoren die geldpolitische Sitzung der Europäischen Zentralbank verfolgen, von der sie sich weitere Details zum Rückbau ihre massiven Konjunkturprogramms erhoffen.
Die Märkte werden auch die Veröffentlichung der vorläufigen Wachstumsdaten zum dritten Quartal aus den USA im Auge haben, in denen sich die wirtschaftlichen Folgen der jüngsten Wirbelstürme widerspiegeln dürften und die auch die Einschätzung der Geldpolitik durch die Fed beeinflussen könnten.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 23. Oktober
Kanada veröffentlicht Zahlen zu den Großhandelsumsätzen.
Dienstag, den 24. Oktober
In der Eurozone erscheinen Daten zur Lage im produzierenden und im dienstleistenden Gewerbe.
Mittwoch, den 25. Oktober
Australien veröffentlicht Daten zur Inflation.
Das Ifo Institut legt sein Stimmungsbarometer für die deutsche Wirtschaft vor.
Im Vereinigten Königreich erscheint eine vorläufige Schätzung zum Wirtschaftswachstum im dritten Quartal.
In den USA werden Zahlen zu den Auftragseingängen für langlebige Güter und den Umsätzen mit neu fertiggestellten Wohnungen herausgegeben.
Die kanadische Notenbank gibt den Leitzins bekannt und publiziert ihren Bericht zur Geldpolitik, welcher das konjunkturelle Umfeld und weitere Faktoren, die die Entscheidung der Bank beeinflussten, erläutert. Danach gibt es noch eine Pressekonferenz.
Donnerstag, den 26. Oktober
Aus Neuseeland gibt es die Außenhandelsdaten.
Die EZB verkündet ihre jüngsten Entscheidungen zur Geldpolitik. Anschließend gibt es eine Pressekonferenz mit EZB-Präsident Mario Draghi.
In den USA gibt es Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld und zu den sich in Vollzug befindenden Hausverkäufen.
Freitag, den 27. Oktober
Aus Japan kommen Inflationsdaten herein.
Die USA runden die Woche mit ersten Zahlen zum Wirtschaftswachstum im dritten Quartal ab.