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BDI-Studie - Klimaziel 2050 erfordert Billionen-Investition

Veröffentlicht am 17.01.2018, 17:38
Aktualisiert 17.01.2018, 17:40
© Reuters. A wind turbine used to generate electricity is seen at a wind farm in Guazhou, 950km northwest of Lanzhou, Gansu Province

Berlin (Reuters) - Die deutsche Industrie hält einer Studie zufolge einen weitgehenden Verzicht auf den Treibhausgas-Ausstoß bis Mitte des Jahrhunderts für machbar. Eine Kürzung von 80 Prozent gegenüber 1990 sei bis 2050 technisch und volkswirtschaftlich zu bewältigen, heißt es im Entwurf der Studie des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), der Reuters am Mittwoch vorlag. Zwar würde dies auf der einen Seite erhebliche Zusatzinvestitionen bedeuten: "Bei optimaler politischer Umsetzung wären die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen der betrachteten Klimapfade trotzdem neutral." Dies gelte sogar, wenn weltweit andere Staaten nicht im gleichem Maße nachzögen. Positiv schlage etwa der Verzicht auf Öl-Importe zu buche.

Deutschland und die EU haben sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 den Ausstoß um 80 bis 95 Prozent zu reduzieren. Deutschland peilt dabei eher den oberen Rand an. Die Autoren der Untersuchung argumentieren, dies könne - wenn überhaupt - nur mit massiven Zusatzkosten erreicht werden. Zudem müssten dann global vergleichbare Ziele gelten, um die deutschen Industrie im Wettbewerb zu schützen.

An der Studie haben Boston Consulting und Prognos seit vielen Monaten für den BDI gearbeitet. Sie soll verschiedene Szenarien aufzeigen, wie Deutschland die Klimaziele bis Mitte des Jahrhunderts erreichen kann und was es kostet. Die Kosten sind im vorliegenden Entwurf noch nicht konkret beziffert. Klar ist dem Papier zufolge aber, dass schon das 80-Prozent-Ziel zusätzliche Investitionen von über einer Billion Euro erfordert. Davon abzuziehen seien aber etwa die Einsparungen bei Energie-Importen. Der BDI will die Studie am Donnerstag vorstellen.

In ihrem Basis-Szenario gehen die Autoren davon aus, dass Deutschland bis 2050 eine Treibhausgas-Minderung von 61 Prozent erreicht. Es müsse daher noch erheblich nachgesteuert werden. Als geeignete Instrumente nennt die Studie unter anderem einen wirksamen Preis für den CO2-Ausstoß. Im Rahmen des europäischen Emissionshandels gibt es einen CO2-Preis nur für die Sektoren Industrie und Energie. Die Autoren regen an, auch anderen Sektoren wie den Verkehr einzubeziehen. Vermieden werden müsse aber ein doppelter CO2-Preis, etwa durch den EU-Emissionshandel und nationale Preise. Gefördert werden müsse zudem der Ausbau CO2-neutraler Brennstoffe, etwa durch die Produktion von Wasserstoff oder Methan durch den Einsatz erneuerbarer Energie.

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Unverzichtbar sei für die Industrie zudem die unterirdische Speicherung von CO2, bekannt unter dem Namen CCS (Carbon Capture and Storage). Schon ein Gesetz zur Erprobung dieser Technik scheiterte in Deutschland nach Protesten von Bürgerinitiativen.

Ein Klimaschutzgesetz, wie es Union und SPD planen, lehnt die Studie als zu unflexibel ab. Gleiches gilt für die im Klimaschutzplan der amtierenden Bundesregierung festgelegten CO2-Zwischenziele für einzelne Sektoren bis 2030.

(Reporter: Markus Wacket; redigiert von Matthias Sobolewski; Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern: 069 7565 1232 oder 030 2888 5168)

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