BERLIN (dpa-AFX) - Die Bundesregierung hat angesichts der für viele enttäuschenden Ergebnisse der Weltklimakonferenz auch die positiven Seiten hervorgehoben.
"Die Ergebnisse von Baku sind kein Grund zum Feiern, dafür sind die Fortschritte zu klein", sagte Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD). Aber: "Künftig werden mehr Mitstreiter als bisher Verantwortung übernehmen. Denn aus einer Verpflichtung einer kleinen Gruppe klassischer Industrieländer wird jetzt eine gemeinsame globale Aufgabe, zu der auch weitere Länder beitragen. Das ist ein wichtiges Signal."
Entscheidend sei, dass auch private Investitionen weltweit in großem Maßstab in klimaverträgliche Bahnen gelenkt würden. Diese Vision werde durch die neue Zielmarke von 1.300 Milliarden Dollar symbolisiert. "Das kann gelingen durch gute Rahmenbedingungen, staatliche Anreize und faire internationale Zusammenarbeit", sagte Schulze.
Auch Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) nannte die beiden Punkte und sagte: "Angesichts der angespannten Weltlage ist das ein Erfolg für die internationale Zusammenarbeit." Die Verhandlungen auf UN-Ebene funktionierten, auch wenn noch viele Fragen offen seien, die im kommenden Jahr besprochen werden müssten.
"Erfreulich ist, dass die Staaten solide Regeln für die Kohlenstoffmärkte im Rahmen des Paris-Abkommen verabschiedet haben und diese Mechanismen nun genutzt werden können", sagte Habeck. Auch Bremser wie Saudi-Arabien "werden die realen Marktkräfte, die sich längst für Erneuerbare Energien und für die klimaneutrale Transformation entschieden haben, nicht aufhalten können".