(Neu: Aussagen des Vorstands)
MÜNCHEN (dpa-AFX) - BMW hat auch im dritten Quartal die Rivalen von Audi und Daimler hinter sich gelassen. Ungeachtet aller Krisenangst fuhr der Münchner Autobauer erneut Rekordwerte ein. Unter dem Strich verdiente der Dax-Konzern zwischen Juli und September 1,08 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Das entspricht einem Zuwachs von 24 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Der Umsatz kletterte von 15,9 Milliarden auf gut 16,5 Milliarden Euro. 'Wir haben das bislang beste dritte Quartal in der Geschichte des Unternehmens verzeichnet', sagte Konzernchef Norbert Reithofer.
An der Börse kamen die Zahlen gut an. Die BMW-Aktien stiegen bis zum Mittag in einem allgemein freundlichen Markt um 3,73 Prozent und waren damit drittbester Wert im Dax. Der Leitindex gewann 1,32 Prozent.
NACH 9 MONATEN VORJAHR ÜBERTROFFEN
BMW kam vor allem die weltweit wachsende Nachfrage nach Autos für gehobene Ansprüche zugute. Besonders gut verkauften sich die Geländewagen sowie die 5er-Baureihe. Auch die britischen Marken Mini und Rolls-Royce legten kräftig zu. Nach neun Monaten im laufenden Jahr hat BMW bereits mehr Geld verdient als im gesamten Vorjahr.
'Wir sind auf dem besten Weg, unsere Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen', sagte Reithofer. BMW will in diesem Jahr weltweit mehr als 1,6 Millionen Autos verkaufen. In den ersten neun Monaten knackte der Konzern erstmals in diesem Zeitraum die Millionenmarke und setzte 1,23 Millionen Autos der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce ab. Im Oktober haben die Verkäufe noch einmal um acht Prozent zugelegt, sagte BMW-Chef Reithofer. Das Vorsteuerergebnis des Konzerns soll 2011 die 4,84 Milliarden Euro aus dem Vorjahr deutlich übertreffen.
Genauer wollte Finanzvorstand Friedrich Eichiner aber nicht werden. Angesichts der aktuellen Unsicherheit durch die Diskussion um Griechenland müssten die letzten beiden Jahresmonate abgewartet werden. 'Wir mussten schon einmal einen Rückgang um 25 Prozent verkraften, da bleibe ich lieber auf der vorsichtigen Seite.' Für das gesamte Schlussquartal kündigte der Finanzvorstand eine geringere Profitabilität als im dritten an. Zur Begründung nannte er Kosten für die Markteinführung der Neuauflagen des 1ers und 3ers. Von der insgesamt halben Milliarde Euro würden zwei Drittel im vierten Quartal verbucht. Das Profitabilitätsziel für die Autosparte bekräftigte er. Die operative Marge soll bei den Autos im laufenden Jahr bei mehr als 10 Prozent herauskommen. Nach neun Monaten betrug sie 12,8 Prozent.
ANHALTENDE SCHWANKUNGEN
'Wir sind insgesamt zuversichtlich, sehen aber auch gewisse Risiken und rechnen mit anhaltender Volatilität', sagte Eichiner. Nach Einschätzung des Managements muss sich das Unternehmen noch mindestens bis 2015 auf ein Umfeld mit starken Schwankungen nach oben und unten einstellen. Insgesamt rechnet Eichiner für das nächste Jahr eher mit etwas gedämpften Wachstumsraten. 'Die realwirtschaftlichen Frühindikatoren weisen nur auf Abkühlung des Wachstums hin, nicht auf eine neue Rezession.'
Nach neun Monaten im laufenden Jahr summiert sich der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von BMW auf fast 6,5 Milliarden Euro. Unter dem Strich steht nach drei Quartalen ein Plus von 4,1 Milliarden Euro, mehr als doppelt soviel wie vor einem Jahr und deutlich mehr als im gesamten Jahr 2010. Auch Audi legte in den ersten neun Monaten kräftig zu und trug fast vier Milliarden Euro zum operativen Gewinn der Wolfsburger Konzernmutter Volkswagen bei. Daimler musste im dritten Quartal indes einen finanziellen Dämpfer hinnehmen. Das EBIT sank zwischen Juli und September von 2,42 auf 1,97 Milliarden Euro.
BESSER VORBEREITET
Auf den Wettbewerbsvergleich wollte sich Reithofer nicht einlassen. 'Wir wollen uns nicht an einem Rennen beteiligen.' Er orientiere sich lieber an den eigenen Planzahlen als an der Konkurrenz. Sowohl Audi als auch Daimler streben nach eigenem Bekunden auf den ersten Platz unter den Premiumherstellern.
Für einen möglichen Abschwung sei BMW besser vorbereitet als zu Beginn der Krise 2008, bekräftigte das Management. Die Strukturen seien verschlankt und Kosten gesenkt worden. Zudem sei BMW mittlerweile weltweit breiter aufgestellt. Die Produktion könne schnell heruntergefahren werden. 'Entsprechende Pläne dazu haben wir in der Schublade', sagte Eichiner./sbr/dct/fn/wiz
MÜNCHEN (dpa-AFX) - BMW
An der Börse kamen die Zahlen gut an. Die BMW-Aktien stiegen bis zum Mittag in einem allgemein freundlichen Markt um 3,73 Prozent und waren damit drittbester Wert im Dax
NACH 9 MONATEN VORJAHR ÜBERTROFFEN
BMW kam vor allem die weltweit wachsende Nachfrage nach Autos für gehobene Ansprüche zugute. Besonders gut verkauften sich die Geländewagen sowie die 5er-Baureihe. Auch die britischen Marken Mini und Rolls-Royce legten kräftig zu. Nach neun Monaten im laufenden Jahr hat BMW bereits mehr Geld verdient als im gesamten Vorjahr.
'Wir sind auf dem besten Weg, unsere Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen', sagte Reithofer. BMW will in diesem Jahr weltweit mehr als 1,6 Millionen Autos verkaufen. In den ersten neun Monaten knackte der Konzern erstmals in diesem Zeitraum die Millionenmarke und setzte 1,23 Millionen Autos der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce ab. Im Oktober haben die Verkäufe noch einmal um acht Prozent zugelegt, sagte BMW-Chef Reithofer. Das Vorsteuerergebnis des Konzerns soll 2011 die 4,84 Milliarden Euro aus dem Vorjahr deutlich übertreffen.
Genauer wollte Finanzvorstand Friedrich Eichiner aber nicht werden. Angesichts der aktuellen Unsicherheit durch die Diskussion um Griechenland müssten die letzten beiden Jahresmonate abgewartet werden. 'Wir mussten schon einmal einen Rückgang um 25 Prozent verkraften, da bleibe ich lieber auf der vorsichtigen Seite.' Für das gesamte Schlussquartal kündigte der Finanzvorstand eine geringere Profitabilität als im dritten an. Zur Begründung nannte er Kosten für die Markteinführung der Neuauflagen des 1ers und 3ers. Von der insgesamt halben Milliarde Euro würden zwei Drittel im vierten Quartal verbucht. Das Profitabilitätsziel für die Autosparte bekräftigte er. Die operative Marge soll bei den Autos im laufenden Jahr bei mehr als 10 Prozent herauskommen. Nach neun Monaten betrug sie 12,8 Prozent.
ANHALTENDE SCHWANKUNGEN
'Wir sind insgesamt zuversichtlich, sehen aber auch gewisse Risiken und rechnen mit anhaltender Volatilität', sagte Eichiner. Nach Einschätzung des Managements muss sich das Unternehmen noch mindestens bis 2015 auf ein Umfeld mit starken Schwankungen nach oben und unten einstellen. Insgesamt rechnet Eichiner für das nächste Jahr eher mit etwas gedämpften Wachstumsraten. 'Die realwirtschaftlichen Frühindikatoren weisen nur auf Abkühlung des Wachstums hin, nicht auf eine neue Rezession.'
Nach neun Monaten im laufenden Jahr summiert sich der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von BMW auf fast 6,5 Milliarden Euro. Unter dem Strich steht nach drei Quartalen ein Plus von 4,1 Milliarden Euro, mehr als doppelt soviel wie vor einem Jahr und deutlich mehr als im gesamten Jahr 2010. Auch Audi legte in den ersten neun Monaten kräftig zu und trug fast vier Milliarden Euro zum operativen Gewinn der Wolfsburger Konzernmutter Volkswagen
BESSER VORBEREITET
Auf den Wettbewerbsvergleich wollte sich Reithofer nicht einlassen. 'Wir wollen uns nicht an einem Rennen beteiligen.' Er orientiere sich lieber an den eigenen Planzahlen als an der Konkurrenz. Sowohl Audi als auch Daimler streben nach eigenem Bekunden auf den ersten Platz unter den Premiumherstellern.
Für einen möglichen Abschwung sei BMW besser vorbereitet als zu Beginn der Krise 2008, bekräftigte das Management. Die Strukturen seien verschlankt und Kosten gesenkt worden. Zudem sei BMW mittlerweile weltweit breiter aufgestellt. Die Produktion könne schnell heruntergefahren werden. 'Entsprechende Pläne dazu haben wir in der Schublade', sagte Eichiner./sbr/dct/fn/wiz