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FOKUS 3-Dax erholt sich trotz Milliardenverlusten von US-Banken

Veröffentlicht am 16.01.2009, 16:19
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(Neu: Wall Street, aktualisierte Kurse)

Frankfurt, 16. Jan (Reuters) - Ungeachtet neuer Milliardenverluste zweier US-Großbanken haben Anleger zum Wochenschluss bei deutschen Aktien zugegriffen. Der Dax<.GDAXI> legte am Freitag bis zum Nachmittag zwei Prozent auf 4423 Punkte zu, lag damit aber immer noch rund 7,5 Prozent unter dem Schlusskurs vergangener Woche. Der EuroStoxx50<.STOXX50E> der größten börsennotierten Gesellschaften der Euro-Zone kletterte um 2,4 Prozent auf 2312 Zähler.

"Die Zahlen sowohl der Bank of America als auch der Citigroup waren katastrophal", sagte ein Börsianer. "Dennoch werden sie mit einer gewissen Erleichterung aufgenommen, da viele Anleger noch weit schlimmere Ergebnisse befürchtet hatten. Außerdem war in den vergangenen Tagen über eine komplette Verstaatlichung der Citigroup spekuliert worden."

Andere Börsianer erklärten die Dax-Erholung mit einer technischen Reaktion. "Offenbar decken sich viele Anleger, die auf weiter fallende Kurse gesetzt hatten, vor dem langen Wochenende in den USA wieder ein und stellen ihre Positionen glatt, um nicht auf dem falschen Fuß erwischt zu werden", sagte einer von ihnen. Am Montag bleiben die US-Märkte wegen eines Feiertages (Martin Luther King Day) geschlossen.

Von der Vereidigung von Barack Obama zum 44. Präsidenten der USA am Dienstag gingen zwar ebenfalls positive Impulse aus. "Allerdings ist das wirtschaftliche Umfeld so schlecht, dass auch Obama daran kaum etwas ändern kann", sagte ein Händler.

CITIGROUP SPALTET SICH AUF - STAAT HILFT BANK OF AMERICA

Die ehemals weltgrößte Bank Citigroup hatte nach einem Quartalsverlust von rund acht Milliarden Dollar ihre Aufspaltung bekanntgegeben. Risikopapiere sollen in die Citi Holdings ausgelagert und das klassische Bankgeschäft in der Citicorp gebündelt werden. Citi-Aktien, die in den vergangenen Tagen ihren Wert fast halbiert hatten, legten zur Eröffnung der Wall Street 4,4 Prozent auf vier Dollar zu.

Bei der Bank of America (BoA) belastete der 15-Milliarden-Dollar-Verlust der Investment-Tochter Merrill Lynch die Bilanz. Bereits vor dieser Mitteilung hatte die US-Regierung bereits die Teilverstaatlichung des Instituts angekündigt. BoA-Titel erholten sich etwas von ihrem 40-prozentigen Kursminus der abgelaufenen Woche und stiegen um 1,1 Prozent auf 8,36 Dollar.

Im Fahrwasser der Kursrally bei den Finanzwerten zogen der Standardwerteindex Dow Jones<.DJI> und der technologielastige Nasdaq<.IXIC> jeweils um ein Prozent an.

In Frankfurt gaben die Aktien der Deutschen Bank einen Großteil ihrer Anfangsgewinne ab und lagen am Nachmittag nur noch 0,3 Prozent im Plus 20,82 Euro. Die Papiere der Postbank, an der sich die Deutsche beteiligen will, rutschten sogar ins Minus und notierten 6,5 Prozent tiefer bei neun Euro.

VERSICHERER UND HEIDELBERGCEMENT GEFRAGT

Auf der Gewinnerseite standen dagegen die Versicherer: Die Titel der Münchener Rück und der Allianz stiegen um jeweils 5,2 Prozent auf 112,34 Euro beziehungsweise 67,17 Euro. Händler sprachen von einer technischen Erholung.

Im MDax<.MDAXI> zogen die Aktien von HeidelbergCement um 8,1 Prozent auf 31,12 Euro an. Branchenkreisen zufolge interessieren sich Finanzinvestoren für den finanziell klammen Baustoffkonzern, der zum Merckle-Imperium gehört.

(Reporter: Hakan Ersen; redigiert von Georg Merziger)

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