FOKUS 1-Schweizer Börse gibt nach - Roche und Banken belasten

Zürich, 19. Nov (Reuters) - Die Schweizer Börse hat sich am Mittwoch innerhalb einer Spanne von zwei Prozent auf und ab bewegt und am Mittag gegen ein Prozent schwächer notiert. Rezessionsängste und Befürchtungen vor einem stärkeren Wiederaufflackern der Finanzkrise prägten die Märkte weiterhin. Dabei drückten Kursverluste der Grossbankaktien und des Genussscheins des Pharmakonzerns Roche den Markt am stärksten. Weiter unter Druck standen die Aktien der Biotechnologiefirma Arpida.

Der SMI<.SSMI> notierte um 13.00 Uhr um 1,0 Prozent tiefer auf 5621 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> verlor 0,9 Prozent auf 4622 Punkte zu.

Händler sprachen von einer schlechten Stimmung, die durch die nachgebenden US-Aktien-Futures verstärkt werde. Es sei zu hoffen, dass der Markt von den am Nachmittag zur Veröffentlichung anstehenden US-Konsumentenpreisen und den Angaben zum US-Immobilienmarkt positiv beeinflusst wird.

"Momentan ist die Marktpsychologie einfach schlecht. Wir hüpfen ständig zwischen Angst und Hoffnung hin und her. Da die Umsätze gleichzeitig ständig abnehmen, werden die Märkte noch volatiler", erklärte ein Händler.

Verkäufe aus dem Ausland und verschiedene Unsicherheiten wie die Umsetzung der Rettungsmassnahmen für die angeschlagenen Institute, die schwache Börsenverfassung und die Rezession sorgten für Druck auf den Bankwerten. Zudem droht wegen Verlusten im Kreditkartengeschäft die nächsten Welle der Finanzkrise.

Die Papiere der UBS verloren vier Prozent auf 12,72 sfr. Zuvor waren sie bei 12,30 auf ein Rekordtief gefallen.

Credit Suisse sackten um fünf Prozent auf 29,30 sfr ab und Vontobel sowie EFG büssten rund sechs Prozent ein.

Rund ein Prozent tiefer gehandelt wurden die Versicherungsaktien.

Die Aktien der Biotechnologiefirma Arpida, die sich am Vortag mehr als halbiert hatten, büssten weitere 40 Prozent auf 1,66 sfr ein. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hatte am Vortag Arbeitspapiere zu der in den USA beantragten Zulassung des Medikaments Iclaprim veröffentlicht. Händler äusserten darauf Zweifel bezüglich einer US-Zulassung. Zudem senkte Goldman Sachs das Kursziel auf noch 1,60 sfr nach 3,00 sfr und stufte den Titel mit "Sell" ein.

Der "Bon Roche" sank um 1,9 Prozent auf 167,80 sfr. Dagegen legten die Aktien des Pharmakonzerns Novartis knapp ein Prozent zu. Novartis hält heute einen Forschungstag in den USA ab. Die Papiere des Nahrungsmittelkonzerns Nestle wurden etwas tiefer gehandelt.

Im Verlauf drehten die Aktien zyklischer Unternehmen in die Gewinnzone. Dabei fielen die Chemiewerte Givaudan, Clariant und Lonza mit bis zu zwei Prozent höheren Kursen auf. ABB waren gehalten und Holcim verloren 1,6 Prozent.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert Oliver Hirt)