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Schweizer Börse am Mittag wenig verändert - Pharmawerte gesucht

Veröffentlicht am 30.01.2009, 11:49
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Zürich, 30. Jan (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am Freitag gegen Mittag nach anfänglichen Kursgewinne wenig verändert tendiert. Aufschläge bei den Pharmawerten konnten den Markt nur kurzfristig stützen. Nach wie vor sei die Stimmung schlecht, die Talsohle noch nicht durchquert, hiess es am Markt. Gestern hatten die US-Börsen nach Handelsschluss in der Schweiz noch einmal rund 1,5 Prozent verloren was nach wie vor belaste. Der Bluechip-Index SMI <.SSMI> stand am späten Vormittag rund 0,1 Prozent höher bei 5275 Punkten und der breite SPI <.SSHI> fast unverändert bei 4366 Zähler.

Im Laufe des Nachmittags könnten eine Reihe von US-Zahlen, so unter anderem der Chicago Einkaufsmanagerindex und die Erhebung der Universität von Michigan zur Konsumentenstimmung, noch einmal für Bewegung sorgen. Insbesondere das GDP sollte Aufschluss darüber geben, wie stark die US-Wirtschaft wirklich geschrumpft ist, erklärte ein Händler.

Lediglich der Pharmasektor konnte glänzen. Getragen wurde das neuerliche Kaufinteresse durch die Ankündigung des Basler Pharma- und Diagnostikunternehmens Roche das US-Biotech-Unternehmen Genetech nun auch ohne die Zustimmung des Managements übernehmen zu wollen, und deshalb nur noch 86,50 Dollar je Genentech Aktie anstelle der bisher gebotenen 89 Dollar zahlen zu wollen. "Die Roche-Aktionäre werden darüber erleichtert sein, dass Roche jetzt doch keinen so hohen Preis bietet", erklärte ein Händler. "Nach den Summen die kürzlich gehandelt wurden kommt das Angebot jetzt doch recht bescheiden daher", sagte er. Die Roche Titel gewannen 1,6 Prozent auf 162,80.

Das Angebot liegt nur leicht über dem gestrigen Schlusskurs von DNA von 84,09 Dollar. "Das ist eindeutig ein Pokerangebot", sagte der Händler. Nachdem man beim DNA-Management nichts erreicht hat, sollen die Aktionäre nun entscheiden. "Wir sind negativ eingestellt, was die Erfolgsaussichten (des gesenkten) Angebots angeht", fügte er hinzu. Im Zuge von Roche konnte auch der Basler Konkurrent Novartis zulegen und stand zuletzt 1,7 Prozent im Plus. Auch die Aktien des Biotech-Unternehmens Actelion waren gefragt und verbuchten einen Kurssprung von mehr als drei Prozent, getragen von einer neuen EU-Zulassung für Zavesca. Das Medikament kann nun für die Behandlung der seltenen Nervenkrankheit Niemann-Pick Typ C eingesetzt werden. Zavesca ist das erste Präparat, das für diese Indikation eine Zulassung erhält.

Dagegen stand die Mehrzahl der Bank- und Versicherungstitel im Minus. So büssten Credit Suisse 2,3 Prozent ein, Julius Bär verloren 1,8 Prozent. Zurich Financial fielen 1,9 Prozent und Swiss Re büssten 1,7 Prozent ein. Lediglich UBS standen mit 0,4 Prozent leicht im Plus nachdem die arg gebeutelte Bank am Donnerstag Abend gegenüber Reuters bestätigt hatte, die Boni ihrer Investmentbanker für 2008 um über 80 Prozent kürzen zu wollen. Parallel dazu erklärte SNB-Präsident Jean-Pierre Roth erklärte in einem Zeitungsinterview, dass es sich bei den beiden Schweizer Grossbanken um die am besten Kapitalisierten Banken der Welt handele.

Die Aktien des Industriekonzerns Rieter legten annähernd sieben Prozent zu. Das Zahlenwerk sei zwar schwach wie erwartet gewesen, insbesondere der Auftragseingang im Texteilmacheinenbereich sei regelrecht eingebrochen, doch würden Aussagen des Managements, dass man die Krise ohne Kapitalerhöhung meistern könne für Beruhigung sorgen, erklärte der Händler. Zudem hatte der Titel in den letzten Tagen bereits gelitten. Dagegen verloren die Aktien des Reisekonzerns Kuoni annähernd 3,5 Prozent. Kuoni konnte den Umsatz in 2008 zwar leicht steigern, kündigte zeitgleich aber auch Stellenstreichungen an. "Die Kostensparmassnahmen werden als Neuinvestitionen verpackt. Das zeigt, dass es auch bei Kuoni nicht so gut läuft. Auch die Tourismus-Branche bekommt die Auswirkungen der Krise zu spüren", sagte ein Händler.

(Reporter: Andrew Thompson; redigiert von Albert Schmieder)

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