(mit Schlusskursen)
Zürich, 13. Okt (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Dienstag nachgegeben. Der Markt konsolidierte die starken
Vortagsgewinne und die schwächer startende Wall Street drückte
die Kurse im späten Handel noch tiefer ins Minus.
Angesichts der dünnen Nachrichtenlage warteten die Anleger
ab, wie sich die Berichtsaison in den USA entwickelt. Als
Negativ-Impuls erwies sich dann der Zwischenbericht des
US-Gesundheitskonzerns Johnson & Johnson. Dessen Umsatz
sank im dritten Quartal stärker als erwartet und schickte die
Aktien auf Talfahrt, obwohl J&J dank gesunkener Kosten seine
Jahresprognose für den Gewinn anhob. Auch der überraschend
gesunkene ZEW-Konjunkturindex, der die Stimmung der
Finanzmarktprofis in Deutschland misst, trübte den zuletzt
aufgekommenen und die Kurse treibenden Konjunkturoptimismus.
Der SMI<.SSMI> verlor 0,9 Prozent auf 6321 Punkte. Nachdem
der Bluechip-Index am Vortag am Widerstand von 6390/6400 Zählern
gescheitert war, rutschte er damit sogar unter die wichtigen
Unterstützungen bei 6350 beziehungsweise 6325 Punkten. Der
breite SPI<.SSHI> sank ebenfalls um 0,9 Prozent auf 5460 Zähler.
Gebremst wurde der Markt vor allem von den nachgebenden
Pharmaschwergewichten Novartis und Roche, die
1,3 beziehungsweise ein Prozent verloren. Novartis hat von der
US-Firma Vanda die Rechte für den Vertrieb des
Schizophrenie-Medikaments Fanapt in Nordamerika für 200
Millionen Dollar plus Lizenz- und Meilensteinzahlungen erworben.
Das Mittel soll Anfang 2010 in den USA auf den Markt kommen.
Roche will am Donnerstag als erstes SMI-Unternehmen über die
Geschäftsentwicklung im dritten Quartal berichten.
Auch die Aktien des Lebensmittelriesen Nestle, die
sich lange im Plus gehalten und damit Gegensteuer gegeben
hatten, beendeten den Handel schliesslich 0,2 Prozent im Minus.
Die Banken zeigten sich mit Ausnahme von UBS, deren
Aktien 0,4 Prozent anzogen, schwächer. Credit Suisse
verlor 1,6 Prozent und Julius Bär sackte um 4,5
Prozent ab. Am Mittwoch legt mit JPMorgan Chase die erste
US-Grossbank ihren Zwischenbericht vor, am Donnerstag folgen
Goldman Sachs und Citigroup. Die einflussreiche
Analystin Meredith Whitney hat ihre Empfehlung für Goldman Sachs
auf "Neutral" von "Buy" gesenkt und in Frankfurt drückten
Spekulationen um eine anstehende Kapitalerhöhung die Deutsche
Bank ins Minus.
Die Versicherungsaktien lagen ebenfalls meist im Minus,
allen voran Zurich Financial und Swiss Life
mit Abschlägen von 1,7 beziehungsweise 2,5 Prozent.
Bei den Nebenwerten fiel Addex mit einem Kursplus
von fünf Prozent auf. Jefferies stufte den Pharmawert auf "Buy"
von "Hold" hoch. Als Grund führten die Analysten des Brokers an,
dass positive klinische Daten für den am weitesten
fortgeschrittenen Wirkstoff ADX10059 zu erwarten seien und eine
grosszügige Lizenzvereinbarung möglich scheine.
(Reporter: Paul Arnold; redigiert von Oliver Hirt)