Börse Frankfurt-News: ETFs: "Durchgängige Handelbarkeit trotz volatiler Märkte"

Veröffentlicht am 15.04.2025, 13:14
© Reuters.

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Bei erneut überdurchschnittlich hohen Umsätzen hat der Verkaufsdruck am ETF-Markt in den vergangenen Tagen nachgelassen. Schnäppchenjäger greifen vor allem in Europa zu. Trotzdem bleiben auch Gold-ETCs und Geldmarkt-Tracker gefragt.

15. April 2025. Die zumindest temporäre Kehrtwende in der Zollpolitik der US-Regierung hat zur Mitte der vergangenen Wochen nicht nur die Aktienkurse beflügelt, sondern auch zu einer erhöhten Nachfrage nach Indexfonds geführt. "Am Mittwoch haben wir in den Abendstunden extrem viele Käufe bei hohem Volumen gesehen und das hat sich bis heute so durchgezogen", erklärt Leo Puschmann, der ETFs für Lang & Schwarz handelt. Auch Frank Mohr von der Société Générale (EPA:SOGN) spricht von "außergewöhnlich hohen Umsätzen", in denen die Systeme des Markt Makers dennoch stabil blieben und reibungslos funktionierten. "Die Handelbarkeit war durchgängig gegeben", berichtet Mohr von ausreichend großen Kapazitäten.

Welt- und USA-ETFs dominieren beim Volumen

In den Umsatzrankings liegen ETFs auf die großen Aktienindizes weit vorne. Beide Händler bilanzieren dabei ein nahezu ausgeglichenes Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage. Je nach Kursentwicklung gab es vor allem prozyklische Käufe bzw. Verkäufe. In Summe wird der HSBC (LON:HSBA) MSCI World (3:HMWO) mehrheitlich gekauft, während bei dem iShares Core MSCI World (3:IWDA) die Abgaben überwiegen. Ein ähnliches Bild zeigt sich für den S&P 500. Hier steht laut Mohr der Indexfonds von Amundi (6:S500) öfter auf der Verkaufsseite, das Pendant von iShares (3:CSPX) hingegen auf der Kaufliste.

Europäische und asiatische Aktien werden eingesammelt

Großer Kaufüberhang herrscht für die Regionen Europa und Deutschland. Der Amundi Stoxx Europe 600 (9:MEUD) wird laut Puschmann "fast ausschließlich gekauft". Auch Mohr sieht hier starke Nachfrage. Ebenfalls im Fokus der Käufer steht der iShares Core DAX (4:GDAXIEX). Puschmann berichtet auch für Asien von einem leichten Käuferüberhang. Gesucht sind der iShares MSCI India (3:ISNDIA) und der Xtrackers MSCI Japan (3:XMJP).

Raus aus Tech und rein in die Banken

Im Tech-Sektor hält der seit einigen Wochen zu beobachtende Abverkauf weiter an. Mohr sieht deutliche Abgaben für den iShares S&P 500 Information Technology Sector (4:QDVE) und den lange Zeit sehr beliebten Xtrackers Artificial Intelligence & Big Data (5:XAIX). Gesucht sind Finanzwerte, vielleicht auch dank guter Zahlen der US-Banken zum Auftakt der Berichtssaison am Freitag. Interesse besteht am Xtrackers MSCI USA Financials und dem iShares EURO STOXX Banks. Puschmann meldet weitere Käufe des WisdomTree Europe Defence (3:WDEF). "Das Interesse an dem Sektor ist aber nicht mehr so groß wie noch vor ein paar Wochen".

Die "sicheren Häfen" sind weiter heiß begehrt

Unverändert gut läuft das Geschäft mit Gold-ETCs. Die neuen Rekordstände des Edelmetalls ziehen Käufer an. Davon profitiert zum Beispiel der iShares Physical Gold (3:IGLN). Verkäufe beobachtet Puschmann für den WisdomTree Silver 3x Daily Short (6:3SIS), der zu Monatsbeginn kurzzeitig deutlich zulegen konnte. Die Suche nach sicheren Häfen zeigt sich aber nicht nur bei Gold, sondern auch im Anleihe-Segment. "Die Overnight-Tracker werden weiter fleißig gehandelt, es ist unter dem Strich sehr viel Kapital in die Produkte geflossen", verweist Mohr beispielhaft auf den Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap (4:XEON).

Zum Ende der abgelaufenen Woche hat die Deutsche Börse das 25-jährige Bestehen von Exchange Traded Funds (ETFs) in Europa gefeiert. Auf die zwei ersten Indexfonds auf europäische Aktienindizes der STOXX-Indexfamilie folgten in den vergangenen 2,5 Jahrzehnten viele weitere ETFs, von denen mittlerweile über 2.400 auf Xetra gehandelt werden können. Dabei profitieren Handelsteilnehmer ab dem 1. Mai 2025 von deutlichen Kostenvorteilen in der Abwicklung ihrer börslichen ETF-Geschäfte. Schon im März hat die Deutsche Börse (ETR:DB1Gn) ein neues Angebot für Privatanleger*innen auf Xetra gestartet und unter boerse-frankfurt.de ein kostenfreies Realtime-Angebot mit Orderbuchtiefe der zehn besten Geld/Brief-Limite freigeschaltet.

Von Thomas Koch 15. April 2025, Deutsche Börse AG ©

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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