Börse Frankfurt-News: ETFs: Europas Aktien favorisiert

Veröffentlicht am 04.03.2025, 15:59
Aktualisiert 04.03.2025, 16:00
© Reuters.

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Lange waren vor allem US- und World-Aktien gefragt, jetzt wird viel auf Europas Aktien gesetzt, auch mit DAX- und MDAX-Trackern. Großes Thema bei Branchen-Indexfonds: Rüstungs-ETFs. Auch Krypto-ETNs verzeichnen hohe Umsätze.

4. März 2025. Dass Europas Aktienmärkte derzeit besser laufen als die US-amerikanischen, schlägt sich auch am ETF-Markt nieder. "Wir sehen sehr viele Käufe von europäischen Aktien", berichtet Moritz Kretschmann von Lang & Schwarz. Insgesamt sei einiges los. "Die starken Kursbewegungen machen sich bemerkbar", erklärt Ivo Orlemann von der ICF Bank. Das hängt auch mit der geopolitischen Unsicherheit zusammen: Seit dem heutigen Dienstag gelten die höheren US-Zölle auf Importe aus Kanada, Mexiko und China. Zudem hat US-Präsident Trump die Militärhilfe für die Ukraine nun tatsächlich gestoppt.

Der DAX ist am gestrigen Montag erstmals über 23.000 Punkte gestiegen auf das neue Allzeithoch von 23.308 Zählern. An den US-Märkten geht es seit Anfang Februar hingegen eher nach unten oder zur Seite. Am Dienstagmittag steht der DAX allerdings wieder nur bei 22.670 Punkten.

Auch Midcaps Thema

Orlemann berichtet von guter Nachfrage nach DAX- (4:ETFGDAXI) und MDAX-ETFs (4:ELF1). Kretschmann sieht viele Käufe des Amundi Stoxx Europe 600 (9:MEUD). Der MDAX war in den vergangenen Jahren deutlich hinter dem DAX zurückgeblieben, in diesem Jahr geht es aber ebenfalls klar aufwärts. Seit Jahresanfang hat der Mittelwerteindex um 11 Prozent zugelegt.

Bei der ICF sind zudem MSCI World-ETFs (DE000ETFL508, IE00B60SX394) gefragt. Allerdings ist das Bild nach einer langen Phase von fast nur Käufen mittlerweile gemischter: "Es gibt bei MSCI World-ETFs auch viele Verkäufe", erklärt Lang & Schwarz-Händler Kretschmann.

Darüber hinaus sind Orlemann zufolge auch Dividenden-ETFs beliebt, etwa der VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders (7:TDIV). Der setzt auf Aktien von Unternehmen aus Industrieländern, die verlässliche Dividendenzahler sind. Aktuell sind es schwerpunktmäßig HSBC (LON:HSBA), Verizon (NYSE:VZ), Chevron (NYSE:CVX), Pfizer (NYSE:PFE) und Roche (SIX:RO).

Nato-Krise treibt Rüstungsaktien

Außerdem geht es weiter viel um Rüstungs-ETFs - mit extrem hohen Zuflüssen. Bei der ICF sind es vor allem der VanEck Defense (3:DFNG) und der Global X Defence Tech (3:ARMR), bei Lang & Schwarz der VanEck Defense und der Future of Defence von HANetf (3:NATO). Alle drei haben im Zuge der erwarteten Aufrüstung in Europa gerade neue Allzeithochs erreicht. "Die geopolitische Lage macht sich bemerkbar", stellt Kretschmann fest. Gut an kommen bei der ICF aber auch der VanEck Semiconductor (4:VVSM) und der VanEck Space Innovators (3:JEDG).

Der Defense-ETF von VanEck bietet Zugang zu führenden Unternehmen der Verteidigungstechnologie, großen Cybersicherheitsfirmen und verteidigungsrelevanten Dienstleistern. Schwerpunkte sind im Moment Thales (EPA:TCFP), Leonardo (BIT:LDOF), Palantir (NASDAQ:PLTR), Hanwha Aerospace und Leidos.

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Finanzbranche Spitzenreiter.

Die fünf besten Branchen-Indizes für ETFs seit Jahresanfang sind allesamt Indizes auf die Finanzbranche, wie eine Übersicht der ETF-Plattform justETF zeigt. Auf Platz eins steht der Euro Stoxx Banks 30-15, der seit Jahresanfang um 29 Prozent zugelegt hat. Es folgen der Euro Stoxx Banks, der Euro Stoxx Optimised Banks, der Stoxx Europe 600 Banks und der Stoxx Europe 600 Optimised Banks mit Zuwächsen zwischen 26 und knapp 29 Prozent.

Mehr dazu auf Justetf.com

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Berg- und Talfahrt bei Kryptowährungen

Auch im Handel mit Krypto-ETNs ist viel los. Der Bitcoin war vergangene Woche unter 80.000 US-Dollar gefallen, am Wochenende nach ?"ußerungen von US-Präsident Trump zu einer strategischen Kryptowährungsreserve über 94.000 US-Dollar gestiegen. Am Dienstagmittag sind es aber wieder nur 83.600 US-Dollar.

Hohe Umsätze meldet Orlemann für den VanEck Bitcoin (0:0P0001L7B7), aber auch für Ripple- (5:AXRP) und Solana-ETNs. Auch Kretschmann sieht viel Umsatz in Bitcoin- und Ripple-ETNs. Trump hatte neben Bitcoin auch Ethereum, Ripple, Solana und Cardano als mögliche Reservewährungen genannt.

Von Anna-Maria Borse, 4. März 2025, © Deutsche Börse (ETR:DB1Gn) AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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