Börse Frankfurt-News: Nachgebende Kurse für Einstieg genutzt (ETFs)

Veröffentlicht am 08.10.2024, 17:14
Aktualisiert 08.10.2024, 17:15
Börse Frankfurt-News: Nachgebende Kurse für Einstieg genutzt (ETFs)

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Trotz etwas schwächerer Aktienmärkte: Aktien-ETFs bleiben gesucht. Zuletzt kamen US-Aktien allerdings nicht mehr ganz so gut an, dafür aber europäische. Richtig viel los ist außerdem in MSCI China-Trackern.

8. Oktober 2024. Niedrige Kurse sind Einstiegskurse - das scheint derzeit das Motto zu sein. "Anleger nutzen die nachgebenden Kurse und greifen bei europäischen Aktien zu", berichtet etwa Holger Heinrich, der für die Baader Bank ETFs handelt. Auch insgesamt sieht Heinrich einen klaren Kaufüberhang.

Die Aktienmärkte tendieren nach den jüngsten Allzeithochs aktuell etwas schwächer. Der DAX steht am Dienstagmittag bei 19.029 Punkten, klar unter dem Rekord von knapp 19.492 Punkten vor anderthalb Wochen.

China-ETF: Anstieg um fast 40 Prozent

Großes Thema außerdem: China. "In China-ETFs ist seit rund zwei Wochen richtig viel los", meldet Andreas Schröer von Lang & Schwarz. Chinas Zentralbank hatte schon vor zwei Wochen weitreichende Konjunkturmaßnahmen angekündigt, was eine Rally an Chinas Börsen auslöste. Die am heutigen Dienstag verkündeten weiteren Stützungsmaßnahmen der Regierung sorgen hingegen für deutliche Verluste.

Viel um geht Schröer zufolge etwa im iShares MSCI China (3:CNYA), aber auch in Schwellenländer-ETFs wie dem iShares Core MSCI EM (3:EIMI). Seit Jahresanfang bis zum heutigen Rücksetzer war der MSCI China-ETF von iShares um 39 Prozent gestiegen, der Emerging Markets-ETF um 19 Prozent.

USA nicht mehr Favorit

Im Handel mit Industrieländeraktien kann Schröer keine Auffälligkeiten erkennen. Heinrich beobachtet bei erhöhten Umsätzen etwa doppelt so viele Käufe wie Verkäufe. Bei europäischen Aktien gebe es Zuflüsse in klassische MSCI EMU-Tracker (4:SXR7) sowie Small Cap- (4:ESCEUA) und Value-ETFs (6:LEMU). Verkauft würden erneut ETFs mit Nachhaltigkeitsfilter, etwa der Deka MSCI EMU Climate Change ESG ().

Bei US-Aktien ging es Heinrich zufolge verhaltener zu. "Hier haben wir eher Verkäufe beobachtet." Abgegeben würden auch hier ESG-Varianten, etwa der Xtrackers MSCI USA ESG (4:XZMU).

"Bei den World-ETFs wird zugegriffen", erklärt Heinrich außerdem. Das gilt auch für ESG-ETFs, etwa den UBS (SIX:UBSG) MSCI ACWI Socially Responsible (6:AWSRIA), den Xtrackers MSCI AC World ESG Screened (4:XMAW) und den Franklin Global Equity SRI (6:FLXG).

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September: Schwellenländer zurück

Der September war laut Sophia Wurm vom Emittenten SPDR mit Zuflüssen in Höhe von 23,8 Milliarden US-Dollar ein weiterer sehr guter Monat für den europäischen ETF-Markt. Ein Grund: die deutlichen Kursgewinne an den internationalen Aktienmärkten durch die erste Zinssenkung der US-Notenbank. Gegen Ende des Monats hätten zudem die Liquiditätsmaßnahmen der chinesischen Zentralbank für Zuflüsse in Schwellenländeraktien gesorgt, außerdem auch in Europas Aktien und US-amerikanische Nebenwerte. "Darüber hinaus verbuchten nicht marktkapitalisierungsgewichtete Strategien beziehungsweise ?Smart Beta? deutliche Zuflüsse" ergänzt Wurm. Anleihe-ETFs verzeichneten Käufe von 6,9 Milliarden US-Dollar. Besonders gefragt: europäische Unternehmensanleihen mit sehr guter Bonität, aber auch auf US-Dollar lautende Schwellenländeranleihen.

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Rüstungs-ETF: Nochmals höhere Kurse

Unverändert gefragt sind Aktien aus der Rüstungsbranche, wie auch Heinrich bestätigt. Der VanEck Defense (3:DFNG) hat allein in diesem Jahr um 42 Prozent zugelegt und verwaltet mittlerweile über 1,1 Milliarden US-Dollar. Seit dem Listing im April 2023 ergibt sich ein Kursplus von 75 Prozent. Außerdem beliebt bei der Kundschaft der Baader Bank: der Wasserstoff-ETF von Global X (6:HYGN).

?-l-ETCs: Gerne mit Hebel

Der im Zuge des eskalierenden Nahostkonflikts stark gestiegene ?-lpreis lässt die trading-affine Kundschaft von Lang & Schwarz zudem auf den WTI-Preis setzen. "Hier ist mehr los als sonst, speziell bei ETCs mit Hebel, mal long (3:3OIL), mal short (6:3BRS)", stellt Schröer fest. Der WTI-Preis war von 67 auf in der Spitze über 77 US-Dollar das Barrel geklettert.

Von Anna Maria Borse, 8. Oktober 2024, © Deutsche Börse (ETR:DB1Gn) AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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