London (Reuters) - Kurz vor dem geplanten Brexit hält die britische Notenbank ihr Pulver trocken.
Die Währungshüter entschieden am Donnerstag einstimmig, den Leitzins auf dem bisherigen Niveau von 0,75 Prozent zu belassen. Sie betonten, der Konjunkturausblick hänge weiterhin maßgeblich vom "Wesen und Zeitplan" des EU-Austritts ab. Die Bank of England ist zudem mit einer anziehenden Inflationsrate konfrontiert, die zuletzt mit 1,9 Prozent knapp unter die Zielmarke der Notenbank von zwei Prozent stieg.
Steigende Löhne und Gehälter sowie die niedrigste Arbeitslosigkeit seit 44 Jahren stärken derzeit die Kaufkraft der Briten. Dennoch bleibt die Unsicherheit bei Firmen und Verbrauchern groß, da die Umstände des Brexit weiter unklar sind. Gut eine Woche vor dem geplanten EU-Abschied bleibt die Gefahr eines ungeregelten Brexit, falls das Tauziehen um die Austrittsmodalitäten zwischen London und Brüssel nicht in die Verlängerung geht. Laut einer von der BoE vorgestellten Umfrage unter knapp 300 Firmen sehen sich rund 80 Prozent der Unternehmen gut gerüstet für den Fall, dass das Vereinigte Königreich ohne Abkommen und Übergangsfrist aus der EU aussteigt.