London (Reuters) - Wegen des unklaren Ausgangs der Brexit-Verhandlungen halten sich britische Unternehmen Finanzminister Philip Hammond zufolge mit ihren Investitionen zurück.
"Sollten wir uns früh auf ein Übergangsabkommen einigen können, würde von den Unternehmen ein Seufzer der Erleichterung kommen", sagte Hammond am Donnerstag dem Sender Sky News. Viele Firmen wollten zunächst eine bessere Vorstellung davon bekommen, wie die Gespräche mit Europäischen Union ausgehen dürften: "Je früher wir den Unternehmen diese Sicherheit geben können, desto schneller werden wir sie wieder zu Investitionen bewegen können."
Der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank, Peter Praet, erklärte, das britische Wirtschaftswachstum verlangsame sich bereits. "Der Schaden ist da", sagte er "Spiegel Online". Jetzt gehe es darum, die negativen Auswirkungen zu minimieren: "Meiner Ansicht nach haben die Briten einen großen Fehler begangen."
Premierministerin Theresa May hatte am Mittwoch angekündigt, bei den Brexit-Gesprächen die Sorgen der Wirtschaft berücksichtigen zu wollen. Am Dienstag hatte der britische Notenbankchef Mark Carney gewarnt, die Kaufkraft der Briten könne je nach Verhandlungsverlauf sinken. Die Gespräche selbst begannen am Montag. May geht nach dem Verlust der absoluten Mehrheit bei der Parlamentswahl politisch geschwächt in die Verhandlungen.