FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag zugelegt und ist am Mittag zum ersten Mal seit gut einer Woche über 1,18 US-Dollar gestiegen. Zuletzt notierte die Gemeinschaftswährung wieder etwas schwächer bei 1,1782 Dollar, verblieb damit aber weiter über dem Vortagesniveau. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Euro-Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,1746 Dollar festgelegt.
Die Zuwächse beim Euro gingen auf eine Dollar-Schwäche zurück. Die US-Währung gab zu anderen wichtigen Währungen auf breiter Front nach. Durchwachsene Konjunkturdaten aus dem Euroraum gaben der Gemeinschaftswährung unterdessen keine klaren Impulse. Der deutsche Export ist im August so stark gestiegen wie seit einem Jahr nicht mehr und die italienische Industrieproduktion legte stärker als von Experten erwartet zu. In Frankreich erhielt aber die Industrieproduktion überraschend einen Dämpfer. Im weiteren Tagesverlauf werden die Anleger das Mittelstandsbarometer NFIB im Blick behalten, das in den USA veröffentlicht wird. In Spanien äußert sich außerdem am Abend der Chef der katalanischen Regionalregierung zum Unabhängigkeitsbestreben seiner Region. Die zuletzt aufgrund neuer diplomatischer Spannungen zwischen der Türkei und den USA deutlich geschwächte türkische Lira erholte sich am Dienstag sowohl zum Dollar als auch zum Euro leicht. Zum Wochenbeginn hatte die Lira zu beiden Währungen zwischenzeitlich um über vier Prozent nachgegeben. Grund dafür war, dass die USA nach der Festnahme eines US-Konsulatsangestellten in der Türkei die Ausstellung von Einreisevisa für Türken stoppten. Im Gegenzug setzte die Türkei die Visa-Erteilung für US-Bürger aus.