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China steigt zum größten deutschen Handelspartner auf

Veröffentlicht am 24.02.2017, 16:00
Aktualisiert 24.02.2017, 16:00
© Reuters. An employee checks aluminium ingots for export at the Qingdao Port

- von Rene Wagner

Berlin (Reuters) - China ist 2016 erstmals zum wichtigsten Handelspartner Deutschlands aufgestiegen und hat damit die USA von der Spitze verdrängt.

Experten erwarten, dass die Volksrepublik diese Position verteidigen wird. Angesichts der Drohung von US-Präsident Donald Trump mit Strafzöllen fordern die deutschen Exporteure einen Ausbau der Beziehungen zu China.

Importe und Exporte zwischen beiden Ländern summierten sich vergangenes Jahr auf fast 170 Milliarden Euro, wie aus Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht, die der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag vorlagen. Auf Platz zwei kommt Frankreich mit gut 167 Milliarden Euro. Die Vereinigten Staaten rutschen mit fast 165 Milliarden Euro auf den dritten Rang ab. Sie waren 2015 noch die Nummer eins. Die USA verteidigten aber ihre Stellung als wichtigster Exportkunde der deutschen Wirtschaft.

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) geht davon aus, dass China die Spitzenposition als größter Handelspartner behaupten kann. "Das wird erstmal so bleiben", sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. "Die chinesische Wirtschaft wächst zwar nicht mehr wie in den Boomjahren mit zweistelligen Raten, aber deutlich kräftiger als andere Länder." Allein im Schlussquartal 2016 sei das Exportvolumen um 17 Prozent nach oben geschnellt.

Der Außenhandelsverband BGA fordert, die Beziehungen zu der nach den USA zweitgrößten Volkswirtschaft zu stärken. "Angesichts der protektionistischen Pläne des neuen US-Präsidenten kann damit gerechnet werden, dass die Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und China in Zukunft noch weiter ausgebaut werden", betonte BGA-Präsident Anton Börner. Nach dem Einfrieren der Verhandlungen um das transatlantische Freihandelsabkommen TTIP sei es wichtig, dass sich die EU-Handelspolitik "nun aktiv Asien zuwendet".

"WOLLEN ZUSAMMENARBEIT INTENSIVIEREN"

Im Bundeswirtschaftsministerium stößt der BGA damit auf offene Ohren: "Die Zusammenarbeit wollen wir auch weiter intensivieren", sagte eine Sprecherin. "Allerdings machen wir gegenüber der chinesischen Regierung auch immer wieder deutlich, dass uns dabei faire Wettbewerbsbedingungen sehr wichtig sind." Deutschland prangert unfaire Handelspraktiken an, von Dumping-Preisen bei Stahl bis zu Benachteiligungen beim Marktzugang. "Deutschland ist eine offene Volkswirtschaft und setzt sich weltweit für freien und fairen Handel ein", so die Sprecherin. "Das gilt gegenüber allen Handelspartnern, auch gegenüber China oder den USA."

© Reuters. An employee checks aluminium ingots for export at the Qingdao Port

Chinas Aufstieg zum wichtigsten Handelspartner ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Deutschland aus keinem anderen Staat so viel importiert: 2016 wurden Waren im Wert von fast 94 Milliarden Euro dort eingekauft - vor allem Elektronik, Bekleidung und Elektrotechnik. Größter Exportkunde der deutschen Wirtschaft bleiben aber die USA. Dorthin wurden Waren im Wert von fast 107 Milliarden Euro verkauft, in erster Linie Autos und Fahrzeugteile, Maschinen sowie Arzneimittel. Auf Platz zwei folgt Frankreich mit gut 101 Milliarden Euro. Das Nachbarland war von 1961 bis 2014 ununterbrochen größter Abnehmer von Waren "Made in Germany" und wurde 2015 von den Vereinigten Staaten abgelöst. Auf dem dritten Rang folgt Großbritannien mit 86 Milliarden Euro.

Den größten Handelsüberschuss erwirtschaftete Deutschland mit Großbritannien: Die Exporte dorthin übertrafen die Importe hierher um mehr als 50 Milliarden Euro. Auf Rang zwei kommen die USA mit 49 Milliarden Euro vor Frankreich mit knapp 36 Milliarden. Insgesamt erzielte Deutschland 2016 einen Exportüberschuss von mehr als 250 Milliarden Euro. Die Kritik daran wird unter Trump lauter: Sein Wirtschaftsberater wirft Deutschland, China und anderen Staaten Währungsmanipulationen zulasten der USA vor. Auch wurden schon Gegenmaßnahmen wie Strafzölle ins Spiel gebracht, ebenso eine Neuordnung der Handelsbeziehungen zur EU durch bilaterale Abkommen.

Letzteres lehnt die Bundesregierung jedoch ab. Seit Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft 1957 gebe es eine exklusive handelspolitische Zuständigkeit damals der Europäischen Gemeinschaft, jetzt der Europäischen Union, erklärte Außenamtssprecher Martin Schäfer. "Das ist der rechtliche Stand, an dem wir politisch überhaupt nichts auszusetzen haben. Die neue politische Konstellation in den USA und sonstwo sollte niemanden dazu verleiten, eine andere Haltung einzunehmen."

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