FRANKFURT/MAIN (dpa-AFX) - Deutsche Unternehmen schützen sich zunehmend besser gegen Wirtschaftskriminelle - das geht aus einer Studie der Prüf- und Beratungsgesellschaft PwC zur Wirtschaftskriminalität hervor. 59 Prozent der befragten Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern in In-und Ausland verfügten mittlerweile über Antikorruptionsprogramme, teilte PwC am Dienstag in Frankfurt am Main mit.
52 Prozent hätten sich zudem Compliance-Regeln gegeben, nach denen die Unternehmen zu führen sind. Als vorbildlich nannten die Vertreter von mehr als 800 befragten Großunternehmen besonders häufig die Siemens AG AG, die sich nach heftigen Korruptionsskandalen sehr strikte Verhaltensregeln gegeben hat.
Diese Maßnahmen würden nicht mehr als Hemmschuh gesehen, sondern als Wettbewerbsvorteil, sagte PwC-Partner Steffen Salvenmoser. Die Unternehmen hätten verstanden, dass man ohne Bestechung auch in korruptionsanfälligen Weltregionen gute Geschäfte machen könne. Auf lange Sicht seien saubere Unternehmen erfolgreicher: 'Korruption ist der wesentliche Hemmschuh für Innovation.'
Vor allem große, börsennotierte Unternehmen mit vielfältigen internationalen Bezügen müssten sich gegen Haftungsrisiken schützen. Hier seien entsprechende Zertifizierungen auf dem Vormarsch auch für kleinere Unternehmen.
In der seit 2001 regelmäßig erstellten PwC-Studie berichteten aktuell noch 52 Prozent, von mindestens einem Fall von Wirtschaftskriminalität betroffen gewesen zu sein. Vor zwei Jahren waren es noch 61 Prozent. Allerdings stieg die durchschnittliche Schadenshöhe pro entdecktem Fall auf 8,4 Millionen Euro nach 5,6 Millionen Euro.
Den wirtschaftlichen Schaden schätzt Studienverfasser Prof. Kai Bussmann von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg auf einen hohen zweistelligen Milliardenbetrag. Wegen der höheren öffentlichen Aufmerksamkeit stiegen zudem die indirekten Schäden etwa durch Reputationsverlust oder Schwierigkeiten mit Partnern immens.
Ein Drittel der Fälle rechneten die Experten Tätern zu, die nicht zum geschädigten Unternehmen selbst gehören. Von diesen Externen hatte wiederum nur ein knappes Viertel nie zuvor etwas mit seinem Opfer zu tun. Wie bei den internen Tätern handele es sich bei den Kriminellen besonders häufig um ältere Mitarbeiter aus dem mittleren oder oberen Management. Die Opfer waren zu zwei Dritteln überzeugt, dass die externen Täter mit Billigung ihrer Firma illegal operierten.
Obwohl 95 Prozent der Befragten eine integre Unternehmensführung in Deutschland als problemlos möglich erachteten, stießen sie im Alltag häufig auf korruptive Situationen. Immerhin 26 Prozent gaben an, wegen Korruptionstaten von Wettbewerbern Geschäft verloren zu haben. 17 Prozent berichteten von Situationen, in denen Schmiergeld oder Ähnliches verlangt worden sei./ceb/DP/edh
52 Prozent hätten sich zudem Compliance-Regeln gegeben, nach denen die Unternehmen zu führen sind. Als vorbildlich nannten die Vertreter von mehr als 800 befragten Großunternehmen besonders häufig die Siemens AG
Diese Maßnahmen würden nicht mehr als Hemmschuh gesehen, sondern als Wettbewerbsvorteil, sagte PwC-Partner Steffen Salvenmoser. Die Unternehmen hätten verstanden, dass man ohne Bestechung auch in korruptionsanfälligen Weltregionen gute Geschäfte machen könne. Auf lange Sicht seien saubere Unternehmen erfolgreicher: 'Korruption ist der wesentliche Hemmschuh für Innovation.'
Vor allem große, börsennotierte Unternehmen mit vielfältigen internationalen Bezügen müssten sich gegen Haftungsrisiken schützen. Hier seien entsprechende Zertifizierungen auf dem Vormarsch auch für kleinere Unternehmen.
In der seit 2001 regelmäßig erstellten PwC-Studie berichteten aktuell noch 52 Prozent, von mindestens einem Fall von Wirtschaftskriminalität betroffen gewesen zu sein. Vor zwei Jahren waren es noch 61 Prozent. Allerdings stieg die durchschnittliche Schadenshöhe pro entdecktem Fall auf 8,4 Millionen Euro nach 5,6 Millionen Euro.
Den wirtschaftlichen Schaden schätzt Studienverfasser Prof. Kai Bussmann von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg auf einen hohen zweistelligen Milliardenbetrag. Wegen der höheren öffentlichen Aufmerksamkeit stiegen zudem die indirekten Schäden etwa durch Reputationsverlust oder Schwierigkeiten mit Partnern immens.
Ein Drittel der Fälle rechneten die Experten Tätern zu, die nicht zum geschädigten Unternehmen selbst gehören. Von diesen Externen hatte wiederum nur ein knappes Viertel nie zuvor etwas mit seinem Opfer zu tun. Wie bei den internen Tätern handele es sich bei den Kriminellen besonders häufig um ältere Mitarbeiter aus dem mittleren oder oberen Management. Die Opfer waren zu zwei Dritteln überzeugt, dass die externen Täter mit Billigung ihrer Firma illegal operierten.
Obwohl 95 Prozent der Befragten eine integre Unternehmensführung in Deutschland als problemlos möglich erachteten, stießen sie im Alltag häufig auf korruptive Situationen. Immerhin 26 Prozent gaben an, wegen Korruptionstaten von Wettbewerbern Geschäft verloren zu haben. 17 Prozent berichteten von Situationen, in denen Schmiergeld oder Ähnliches verlangt worden sei./ceb/DP/edh