* Erholung extrem fragil
* Bankenwerte drehen schon wieder ins Minus
* Rendite spanischer Anleihen kurz unter fünf Prozent
(neu: Bankenkurse drehen ins Minus, Renditen)
- von Andrea Lentz -
Frankfurt, 11. Aug (Reuters) - An den Finanzmärkten liegen die Nerven weiter blank: Zwar zogen am Donnerstag einige große Aktien-Indizes an. Doch vor dem Hintergrund der europäischen Schuldenkrise kamen erneut französische Bankenwerte unter Druck, das strahlte in die anderen Märkte aus. "Das Vertrauen an den Börsen ist stark erschüttert", erklärte Thomas Mayer, Chefvolkswirt der Deutschen Bank. "Und wegen ihres starken Exposures gegenüber den Staaten werden jetzt die Bankaktien abgestraft." Während der Dax<.GDAXI> am Mittag 0,6 Prozent im Plus notierte, lag der französische Leitindex CAC40<.FCHI> 0,5 Prozent im Minus. Auch der EuroStoxx<.STOXX50> notierte 0,6 Prozent schwächer. Dabei hatte es am Morgen noch nach einer Erholung ausgesehen.
"Wir sind zurück in der Welt von 2008", spielte ein
Börsianer auf die Finanzkrise nach der Pleite des
US-Investmenthauses Lehman Brothers an. "Es gibt einen giftigen
Cocktail aus Nachrichten und Gerüchten." Gegen Mittag nehmen die
französischen Banken ihre Talfahrt wieder auf: Dieses Mal zogen
die Aktien der BNP Paribas
EZB GREIFT ITALIEN UND SPANIEN WEITER UNTER DIE ARME
Auch Deutsche-Bank-Chefvolkswirt Mayer hält die Kursbewegungen der vergangenen Tage für übertrieben. "Mit den Fundamentaldaten hat das alles nicht mehr viel zu tun. Das ist Panik und ich kann nur hoffen, dass die Panik bald vorbei ist." Die Aktien seines Hauses lagen am Donnerstag knapp ein Prozent im Minus, nachdem sie am Vortag um sieben Prozent eingebrochen waren.
Am Rentenmarkt drückte die Europäische Zentralbank (EZB)
laut Händlern mit ihren Stützungskäufen die Renditen der
spanischen zehnjährigen Anleihen
Erneut suchten viele Anleger die Sicherheit in Gold: die Feinunze verteuerte sich in der Spitze im frühen Fernost-Handel um bis zu ein Prozent auf 1813,79 Dollar - einem neuen Rekordwert. Am Mittag kostete die Feinunze noch 1774,36 Dollar.
NUR LEICHTE ERHOLUNG AN DER WALL STREET ERWARTET
In Tokio hatte der Nikkei-Index<.N225> der 225 führenden japanischen Werte 0,6 Prozent auf 8981 Punkte verloren. Dagegen war in Shanghai der Composite-Index um 1,3 Prozent gestiegen.
An der Wall Street bahnte sich dem Index-Future zufolge eine
leichte Erholung nach dem Vortagesverlust von rund vier Prozent
an. Beruhigend wirkte sich Händlern zufolge auch der
überraschend gute Zwischenbericht des US-IT-Netzausrüsters
Cisco
(Reporter: Andrea Lentz; unter Mitarbeit von Andreas Frahmke; redigiert von Martin Zwiebelberg)