BERLIN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Automarkt trotzt der europäischen Schuldenkrise. Im Gegensatz zu Absatzeinbrüchen in Ländern wie Spanien, Italien und Frankreich bleiben die Pkw-Neuzulassungen in Deutschland stabil. Im Juni stieg der Absatz nach einem schwächeren Vormonat auf mehr als 296.800 Fahrzeuge. Im Vergleich zum Vorjahresmonat war dies ein Plus von 3 Prozent, wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) am Dienstag in Berlin mitteilte.
Im ersten Halbjahr wuchs der deutsche Markt leicht um 1 Prozent auf 1,63 Millionen Fahrzeuge. Der VDA bleibt trotz gestiegener Unsicherheiten bei seiner Prognose, dass im laufenden Jahr 3,1 Millionen Fahrzeuge neu zugelassen werden, nach 3,17 Millionen im Vorjahr.
'Wir müssen aber davon ausgehen, dass der Gegenwind zunimmt', sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann mit Blick auf die Schuldenkrise. Der Präsident des Importeurverbands VDIK, Volker Lange, zeigte sich in Bad Homburg ebenfalls zurückhaltend. 'Die aktuellen Auftragseingänge und -bestände liegen unter dem Niveau des Vorjahres. Ein Wachstumstrend ist für das zweite Halbjahr daher nicht auszumachen.'
Der deutsche Automarkt ist allerdings derzeit der stabilste große Markt in Europa. Der gesamte EU-Automarkt dagegen ist auf Talfahrt. Im Mai waren die Pkw-Neuzulassungen in der Europäischen Union um 8,7 Prozent auf 1,106 Millionen Fahrzeuge gesunken, insgesamt lag das Minus in den ersten fünf Monaten bei 7,7 Prozent. Besonders unter Druck sind die Automärkte in den Euro-Krisenländern Spanien und Italien, aber auch in Frankreich. Wissmann erwartet für den EU-Automarkt für das Gesamtjahr ein Minus von 5 Prozent.
Die deutschen Hersteller profitieren aber zum größten Teil davon, dass sie auf den wachsenden Märkten wie China und den USA stark aufgestellt sind. Dies gilt vor allem für die Oberklasse-Hersteller Daimler, BMW und Audi , aber auch für Volkswagen . Wissmann sagte, sieben von zehn in Deutschland produzierten Autos würden nicht in die Eurozone verkauft. Der Pkw-Export der deutschen Hersteller sank im ersten Halbjahr aber dennoch leicht um 1 Prozent auf 2,16 Millionen Fahrzeuge.
Dagegen stecken Hersteller, die vom europäischen Markt abhängig sind, in einer Krise. Dazu zählen neben Opel auch Peugeot -Citroën und Fiat . Zudem wird die Konkurrenz vor allem der südkoreanischen Hersteller Hyundai und Kia immer stärker. Auch Toyota holt mächtig auf.
Mit Blick auf die Krise des westeuropäischen Automarktes sagte VDA-Präsident Wissmann, er erwarte eine 'Kapazitätsanpassung', diese sei überfällig. Branchenexperten wie Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management in Bergisch Gladbach erwarten Werksschließungen. 'Es besteht erheblicher Restrukturierungsbedarf', sagte Bratzel der dpa. Die Kapazitäten müssten den neuen Marktbedingungen angepasst werden. 'Mindestens fünf bis acht Automobilwerke sind derzeit in Europa überflüssig.'/hqs/DP/jha
Im ersten Halbjahr wuchs der deutsche Markt leicht um 1 Prozent auf 1,63 Millionen Fahrzeuge. Der VDA bleibt trotz gestiegener Unsicherheiten bei seiner Prognose, dass im laufenden Jahr 3,1 Millionen Fahrzeuge neu zugelassen werden, nach 3,17 Millionen im Vorjahr.
'Wir müssen aber davon ausgehen, dass der Gegenwind zunimmt', sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann mit Blick auf die Schuldenkrise. Der Präsident des Importeurverbands VDIK, Volker Lange, zeigte sich in Bad Homburg ebenfalls zurückhaltend. 'Die aktuellen Auftragseingänge und -bestände liegen unter dem Niveau des Vorjahres. Ein Wachstumstrend ist für das zweite Halbjahr daher nicht auszumachen.'
Der deutsche Automarkt ist allerdings derzeit der stabilste große Markt in Europa. Der gesamte EU-Automarkt dagegen ist auf Talfahrt. Im Mai waren die Pkw-Neuzulassungen in der Europäischen Union um 8,7 Prozent auf 1,106 Millionen Fahrzeuge gesunken, insgesamt lag das Minus in den ersten fünf Monaten bei 7,7 Prozent. Besonders unter Druck sind die Automärkte in den Euro-Krisenländern Spanien und Italien, aber auch in Frankreich. Wissmann erwartet für den EU-Automarkt für das Gesamtjahr ein Minus von 5 Prozent.
Die deutschen Hersteller profitieren aber zum größten Teil davon, dass sie auf den wachsenden Märkten wie China und den USA stark aufgestellt sind. Dies gilt vor allem für die Oberklasse-Hersteller Daimler
Dagegen stecken Hersteller, die vom europäischen Markt abhängig sind, in einer Krise. Dazu zählen neben Opel auch Peugeot
Mit Blick auf die Krise des westeuropäischen Automarktes sagte VDA-Präsident Wissmann, er erwarte eine 'Kapazitätsanpassung', diese sei überfällig. Branchenexperten wie Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management in Bergisch Gladbach erwarten Werksschließungen. 'Es besteht erheblicher Restrukturierungsbedarf', sagte Bratzel der dpa. Die Kapazitäten müssten den neuen Marktbedingungen angepasst werden. 'Mindestens fünf bis acht Automobilwerke sind derzeit in Europa überflüssig.'/hqs/DP/jha