Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge die am heutigen Montag, den 25. September, die Märkte bewegen könnten.
1. Ausgang der Bundestagswahlen schüttelt den Euro durch
Der Euro ist auf dem linken Fuß in die neue Woche gestartet, als die Investoren den Ausgang der Bundestagswahlen in Deutschland, der eine wachsende Unterstützung für die AfD deutlich machte und der Bundeskanzlerin Angela Merkel Schwierigkeiten bereiten wird, eine Regierungskoalition aufzustellen.
Trotz der Wiederwahl für eine vierter Amtsperiode, fuhr die CDU/CSU ihr schlechtestes Wahlergebnis seit 1949 ein. Ihr derzeitiger Koalitionspartner, die Sozialdemokraten, sagte, sie wollten in die Opposition gehen, da ihre Zustimmung den Prognosen nach mit 20,7% auf ein Nachkriegstief gefallen ist.
Die nationalistische Alternative für Deutschland (AfD) heimste rund 13% der Stimmen ein, was über den Wahlvorhersagen lag. Die AfD ist damit die erste rechts-nationale Partei, die seit den 50ger Jahren in den Bundestag einziehen wird.
Der Euro fiel gegenüber dem Dollar um bis zum 0,7% auf ein Tagestief von 1,1881 und stand zuletzt rund 0,6% tiefer auf 1,1890.
2. Japanischer Ministerpräsident Abe ruft Neuwahlen aus
Die Politik stand auch in Japan im Vordergrund, wo Premierminister Shinzu Abe auf einer Pressekonferenz seine Absicht kundtat, das Parlament am Donnerstag aufzulösen und im nächsten Monaten Neuwahlen durchzuführen.
Der Schritt kommt, als Abe sich anschickt von seinen besseren Umfragewerten und dem Chaos in der Opposition zu profitieren, obwohl es auch Kritik gibt, dass er ein politische Vakuum zu einer Zeit schafft, in der Nordkorea den Japanern Sorgen bereitet.
Eine Umfrage vom Wochenende des japanischen Wirtschaftsblatts Nikkei zeigte, dass 44% der Wähler für Abes Liberaldemokraten (LDP) stimmen wollen, während nur 8% für die Demokraten, die größte Oppositionspartei, sind.
Der Yen lag gegenüber dem US-Dollar leicht tiefer auf 112,05.
3. Aktien weltweit im Minus inmitten politischer Unwägbarkeiten
An den globalen Aktienbörsen dominierten in von Vorsicht geprägtem Handel die negativen Vorzeichen, als die Investoren die Wahlen in Deutschland und Neuseeland überdachten, während die Entwicklungen in Japan in den Vordergrund rückten.
In Asien schlossen die Börsen uneinheitlich bis negativ, wobei die Indizes auf dem chinesischen Festland weiter in der Defensive sind, nachdem S&P Ende der vergangenen Woche die Kreditwürdigkeit des Landes nach unten gestuft hatte.
In Europa lagen die Aktien gegen Mittag im Minus, wobei Finanztitel die Verlustbringer anführten.
Unterdessen zeichnet sich für die Wall Street leicht gesunkene Aktienkurse ab, wobei der Dow Futures ein Minus von rund 0,1% bei Börsenstart signalisiert.
4. Dudley von der Fed, EZB-Chef Draghi in Kürze
Die Investoren warten auf neue Kommentare aus den Zentralbanken auf beiden Seiten des Atlantiks, die weitere Anzeichen dafür liefern könnten, dass die Ära des billigen Geldes zu einem Ende kommen könnte.
In den USA gibt es heute öffentliche Auftritte von drei gewichtigen Stimmen aus der Fed: der einflussreiche New York Fed-Präsident William Dudley wird sich um 14:30 MEZ zu Wort melden, um 14:40 MEZ kommt dann Chicago Fed-Präsident Charles Evans an die Reihe, gefolgt von Minneapolis Fed-Präsident Neel Kashkari um 00:30 MEZ..
Letzte Woche hatte die Fed angekündigt, sie wolle mit dem Rückbau ihrer angehäuften Wertanlagen in Höhe von 4,5 Billionen USD beginnen und signalisiert, es werde in diesem Jahr wahrscheinlich eine weitere Zinserhöhung geben.
Außerdem wird der Präsident der Europäischen Zentralbank Mario Draghi heute um 15:00 MEZ vor dem Ausschuss zu Wirtschafts- und Währungsfragen des Europäischen Parlaments in Brüssel zu wirtschaftlichen und geldpolitischen Belangen Stellung nehmen.
Draghi hatte im letzten Monat angedeutet, dass die EZB ihr massives Stimulusprogramm schon ab Oktober auslaufen lassen könnte.
5. Neue Runde bei den Brexit-Verhandlungen in Brüssel
Die Brexit-Unterhändler werden heute in Brüssel wieder ihre Gespräche aufnehmen, wobei der britische Brexit-Minister David Davis und der Chefunterhändler der Europäischen Union Michel Barnier ihre vierte Gesprächsrunde abhalten werden.
Die neuen Gespräche kommen, nachdem eine wichtige Rede der britischen Premierministerin Theresa May nur wenig neue Aufschlüsse über die Umsetzung des Brexits gegeben hatte.
May schlug für die Zeit nach Großbritanniens Verlassen der EU eine Übergangsperiode von ungefähr zwei Jahren vor, in der das Land seinen derzeitigen Zugang zum europäischen Binnenmarkt behalten würde.
Barnier sagte, Mays Rede sei "konstruktiv" gewesen, aber er wolle feste Angebote haben.
Das Pfund war mit 1,3530 ein wenig höher gegenüber dem Dollar und hat sich von seinen moderaten Verlusten vom Freitag erholt, auf die es gefallen war, nachdem die Ratingagentur Moody's die Kreditwürdigkeit von Großbritannien auf Aa2 gesenkt hatte.