Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge die man über die Finanzmärkte am heutigen Montag, den 9. Oktober, wissen sollte:
1. Türkische Lira, Aktien im Keller auf Visastreit mit den USA
Die Investoren stießen die türkische Lira ab, während der wichtigste Aktienindex des Landes so stark wie seit mehr als einem Jahr nicht mehr gefallen ist, inmitten einer Eskalation der politischen Auseinandersetzungen zwischen Istanbul und Washington.
Die US-Botschaft in der Türkei und daraufhin die türkische Botschaft in Washington haben beide ihre Visadienste eingeschränkt, nachdem ein Angestellter des amerikanischen Konsulats letzte Woche in Istanbul festgenommen worden war, was das jüngste Anzeichen der sich immer weiter verschlechternden Beziehungen zwischen den Nato-Verbündeten ist.
Die Lira brach zwischenzeitlich um 5% gegenüber dem Dollar auf 3,8060 ein und erreichte damit ihren tiefsten Kurs in sieben Monaten, bevor sie einige der Verluste wieder ausglich und nun 2,5% tiefer auf 3,7104 liegt.
Der BIST 100, der wichtigste türkische Aktienindex, fiel in den ersten Handelsminuten um fast 5% auf sein niedrigstes Niveau seit Anfang Juli und lag zuletzt 3,6% tiefer.
Die Aktie von Turkish Airlines (IS:THYAO) war unter den größten Verlierern im Index und brach um rund 9% ein.
2. Krisenängste um Spanien/Katalonien lassen nach
Spanische Aktien kamen zurück und die Rendite der Staatsanleihen fiel, als die Sorgen über die Situation in Katalonien abebbten, nachdem es an Sonntag eine Demonstration gegen die Unabhängigkeit gegeben hatte.
Eine nach Angaben der lokalen Polizei 350.000 Menschen starke Menge ging am Sonntag in der katalanischen Hauptstadt Barcelona auf die Straße, um ihre Opposition gegen eine Unabhängigkeitserklärung von Spanien auszudrücken.
Unterdessen hat ein hochrangiges Mitglied der katalanischen Regierung zum Dialog mit Spanien aufgerufen, während der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy sich darauf festlegte, die "Einheit der Nation zu erhalten", mit allen Mitteln, die ihm zu Verfügung stehen.
Der spanische IBEX index der 35 größten Aktienwerte des Landes stieg in der ersten Handelsstunde in Madrid um bis zu 1,2%.
3. Wortkrieg zwischen den USA und Nordkorea geht weiter
Die Investoren beobachten weiterhin mit Sorgen die schwelenden Spannungen zwischen den USA und Nordkorea, als die beiden Länder den Wortkrieg am Wochenende eskalieren ließen.
Nordkoreas Führer Kim Jong Un sagte, seine Kernwaffen seien ein mächtiges Mittel zu "Abschreckung", das dem Land seine Souveränität garantiere, berichteten nordkoreanische Staatsmedien am Sonntag, Stunden nachdem US-Präsident Donald Trump gesagt hatte, dass "nur eine Sache" im Umgang mit dem Einsiedlerstaat "funktioniere"
Trump ließ unklar worauf er sich bezog, aber seine Bemerkungen schienen zum wiederholten Mal anzudeuten, dass ihm ein Militärschlag vorschwebe.
Währenddessen warnte der republikanische US-Senator Bob Corker am Sonntag in einem Interview mit der New York Times, dass der Präsident riskiere, die Nation "in einen dritten Weltkrieg" zu führen.
4. Umkämpfte Premierministerin May trifft sich mit Unternehmensführern um Brexit zu diskutieren
Die umstrittene britische Premierministerin Theresa May wird heute mit Managern von GlaxoSmithKline (LON:GSK), Vodafone (LON:VOD), HSBC (LON:HSBA) und anderen wichtigen Unternehmen zusammentreffen, um zu hören, was diese von den Gesprächen über Großbritanniens Beziehung zur Europäischen Union nach dem Brexit erwarten.
Unter den anwesenden Unternehmen werden auch Balfour Beatty (LON:BALF), WPP (LON:WPP), Morgan Stanley (NYSE:MS) und AB Foods (LON:ABF) sein, gab die Regierung bekannt.
May wird an den Beratungen zusammen mit ihrem Finanzminister Philip Hammond, dem Wirtschaftsminister Greg Clark, dem Minister für den EU-Austritt David Davis und Handelsminister Liam Fox teilnehmen.
Das Pfund lag ein wenig höher gegenüber Dollar und Euro, nachdem es Berichte gegeben hatte, May könnte ihren Außenminister Boris Johnson feuern, als sie nach einer Reihe von politischen Desastern versucht, ihre Autorität wieder herzustellen.
Das Pfund war in jüngster Zeit in der Defensive inmitten von Spekulationen, dass May selbst vor den entscheidenden Brexit-Verhandlungsrunden geschasst werden könnte.
5. Aktienmärkte setzen ihren Marsch nach oben fort
In aller Welt sind Aktien auf neue Rekordstände gestiegen, gestützt von einer zuversichtlichen Einschätzung des globalen Wirtschaftswachstums.
Aktien im asiatischen Pazifikraum beendeten den Handel zumeist im Plus, mit dem chinesischen Bluechip CSI300 Index auf seinem höchsten Stand seit 2015, wobei allerdings mehrere wichtige Börsen in der Region, wie die in Japan und Südkorea, wegen Feiertagen geschlossen blieben.
Unterdessen gab es am Mittag in Europa etwas höhere Kurse, mit dem Dax auf einem neuen Allzeithoch.
An der Wall Street, zeichnen sich für die US-Aktien kleinere Gewinne ab, mit den führenden Indizes um rund 0,2% höher. Die Handelsvolumen werden vermutlich gering ausfallen, da die meisten Banken und Bundesbehörden zum Columbus-Feiertag geschlossen bleiben. Damit gibt es heute auch keine gewichtigen Konjunkturdaten.