Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge die man über die Finanzmärkte am heutigen Dienstag, dem 18. Juli, wissen sollte:
1. Alle Aufmerksamkeit auf Washington, als Gesundheitsreform der Republikaner kollabiert
Die Stimmung am Markt war angeschlagen, nachdem ein zweiter Anlauf der Republikaner in den USA, Obamas Gesundheitsreform Obamacare zu ersetzen, am Montagabend gescheitert war, was einen schweren Schlag für die Trump-Administration darstellt.
Die republikanischen Senatoren Jerry Moran und Mike Lee hatten am Montagabend ihren Widerstand gegen einen abgewandelten Gesetzesvorschlag ihrer eigenen Partei zur Gesundheitsreform angekündigt.
In einer Antwort auf Twitter meinte US-Präsident Donald Trump, dass der US-Kongress sofort Obamacare abschaffen und "von Grund auf neu" mit einer Gesundheitsreform beginnen sollte.
Unterdessen haben die Republikaner im US-Repräsentantenhaus einen ersten Schritt in Richtung einer Steuerreform gemacht und das den Budgetplan für 2018 veröffentlicht, der es erlauben würde, eine Steuerreform ohne Unterstützung der Demokraten durch den Kongress zu bringen.
2. Dollar auf niedrigstem Kurs seit September
Der US-Dollarindex, der den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, fiel mit 94,50 auf seinen niedrigsten Stand seit September und wurde zuletzt zu 94,55 gehandelt.
Gegenüber dem Yen gab der Dollar auf 111,99 nach, sein niedrigster Kurs seit dem 30. Juni, bevor er wieder auf rund 112,30 zurück kam, während der Euro gegenüber dem Dollar auf 1,1545 gestiegen ist und seinen höchsten Kurs seit Mai 2016 erreicht hat.
Nachlassende Erwartungen auf eine weitere Zinserhöhung durch die Federal Reserve in diesem Jahr haben die US-Währung zusätzlich belastet. Die Fed Fund Futures preisen die Chance auf eine Zinserhöhung im Dezember nun mit weniger als 40% ein, so das Fed Rate Monitor Instrument von Investing.com.
3. Aktien weltweit nach unten gezogen
An den Aktienbörsen waren die Vorzeichen zumeist negativ, da die Stimmung von einem weiteren Rückschlag für US-Präsident Donald Trump und seine Agenda verschlechtert wurde.
In Asien haben sich die Aktien von ihren höchsten Kursen seit mehr als zwei Jahren wieder zurückgezogen, wobei die japanische Titel in Reaktion auf den stärkeren Yen fielen, während chinesische Aktien sich nach ihrem Einbruch am Montag wieder stabilisiert haben.
In Europa ging es an den Märkten bergab, mit dem deutschen Dax rund 0,5% tiefer, nachdem es enttäuschende Zahlen von Schwergewichten wie Ericsson (BS:ERICAs) und Lufthansa (DE:LHAG) gegeben hatte.
An der Wall Street deuten die US-Aktienfutures unveränderte Kurse an, bevor es wichtige neue Quartalszahlen geben wird.
4. Goldman Sachs, Bank of America Ergebnisse
Am Markt behalten die Händler weiterhin die Quartalsberichte im Auge, wobei heute vor allem Goldman Sachs (NYSE:GS) und Bank of America (NYSE:BAC) im Mittelpunkt stehen dürften, die vor Markteröffnung berichten werden.
Johnson & Johnson (NYSE:JNJ), UnitedHealth (NYSE:UNH), Charles Schwab (NYSE:SCHW), Harley-Davidson (NYSE:HOG) und Lockheed Martin (NYSE:LMT) werden ebenfalls vor Handelsbeginn berichten.
IBM (NYSE:IBM), CSX (NASDAQ:CSX), United Continental (NYSE:UAL) und Pinnacle Financial (NASDAQ:PNFP) berichten dann nach Börsenschluss.
Netflix (NASDAQ:NFLX) wird ebenfalls im Mittelpunkt stehen, nachdem die Aktie am Montag im nachbörslichen Handel einen Kurssprung von 10% hingelegt hatte, nachdem das Unternehmen einen überraschend hohen Anstieg seiner Abonnentenzahl melden konnte.
5. Britische Inflation fällt so stark wie seit 2015 nicht mehr
Die britischen Verbraucherpreise sind im Juni gegenüber dem Vorjahr um 2,6% gestiegen, berichtete das nationale Amt für Statistik, nachdem die Inflation im Mai mit 2,9% fast ein Vierjahreshoch erreicht hatte. Ökonomen hatten mit einem unveränderten Anstieg der Preise im Juni gerechnet.
Der Rückgang war der stärkste zwischen zwei Monaten seit Februar 2015 und reflektiert den Preisverfall auf dem Ölmarkt. Zudem gibt es Anzeichen auf einen nachlassenden Preisdruck in der Industrie.
Die Daten schwächen die Argumente für eine sofortige Zinserhöhung, die eine Minderheit unter den Notenbankern bei der letzten geldpolitischen Entscheidung der Bank von England unterstützt hatten.
Das Pfund stand gegenüber dem Dollar im Minus und fiel um 0,2% auf 1,3033, nachdem es zuvor auf ein 10-Monatshoch von 1,3125 gestiegen war (GBP/USD).