Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge, die man über die Finanzmärkte am heutigen Dienstag, dem 23. April, wissen sollte:
1. Ölpreise im Höhenrausch: USA schaffen Ausnahmeregelung für iranisches Öl ab
Die Ölpreise lagen am Dienstag höher und erreichten neue Sechsmonatshochs, nachdem das Weiße Haus bestätigt hatte, dass es die Ausnahmegenehmigungen für Länder nicht verlängern werde, die bisher noch Öl im Iran einkaufen konnten.
“Wir werden nicht länger Ausnahmen bewilligen,” sagte US-Außenminister Mike Pompeo am Montag und machte damit den Weg für Washington frei, ökonomische Strafen gegen Unternehmen oder Finanzinstitute zu verhängen, die iranisches Öl kaufen, wenn die gegenwärtigen Ausnahmeregelungen am 2. Mai auslaufen.
Die meisten Analysten rechnen mit einer weiteren Verknappung des Angebots, was die Preise nach oben drücken dürfte, auch wenn Pompeo darauf besteht, dass die Vereinigten Staaten sich in “konstanten Diskussionen mit Verbündeten und Partnern” befinde, um alternative Ölquellen aufzutun.
Ellen Wald, ein senior Fellow am Global Energy Center des Atlantic Council, meinte, die Vereinigten Staaten "scheinen zu erwarten", das Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate die Lücke durch den Ausfall iranischen Öls abdecken werde. Sie fügte aber hinzu, dass "das nicht notwendigerweise der Ansicht Saudi-Arabiens entspricht".
Um 11:09 MEZ wurden US-Rohölfutures 50 US-Cent oder 0,8% höher zu 66,05 USD gehandelt, nur knapp unter ihrem Tageshoch von 66,19 USD, dem höchsten Niveau seit dem 31. Oktober, während Brent sich um 46 US-Cent oder 0,6% auf 74,50 USD verteuerte, ein Preisniveau, dass es seit dem 1. November nicht mehr eingenommen hat.
Lesen Sie auch: US-Schieferölbohrungen: Eine Zeitbombe für die OPEC?
2. US-Berichtssaison gewinnt an Fahrt - Twitter gibt Einblick in seine Bücher
Die Lawine von Unternehmensergebnissen wird am Dienstag so richtig ins Rollen kommen, als Twitter und eine Reihe von Bluechip während des gesamten Handelstages neue Ergebnisse vorlegen werden.
Twitter (NYSE:TWTR) wird vor Handelsbeginn an der Wall Street sein Ergebnis vorlegen, für das Analysten einen Gewinn von 15 US-Cent den Anteilsschein erwarten auf einen Umsatz von etwas 774 Mio USD, zeigen von Investing.com zusammengestellte Vorhersagen.
Auch Dow-Mitglieder werden gut vertreten sein, als es Berichte von Coca-Cola (NYSE:KO), Procter & Gamble (NYSE:PG), United Technologies (NYSE:UTX) und Verizon (NYSE:VZ) geben wird, die zusammen mit anderen Schwergewichten wie Lockheed Martin (NYSE:LMT), Texas Instruments (NASDAQ:TXN) und eBay (NASDAQ:EBAY) ihre Zahlen präsentieren werden.
Von den 86 der S&P 500 Unternehmen, die schon berichtet haben, konnten 77% die Gewinnschätzungen beim Wachstum um durchschnittlich 5,3% schlagen, berichtete The Earnings Scout. Allerdings soll das Ergebnis für den gesamten Index zum ersten Mal seit 2016 sinken.
“Was wir aus den frühen Berichten vom 1Q19 lesen können ist, dass die 2Q19 SPY (NYSE:SPY) 500 EPS Wachstumsschätzungen beim Gewinn pro Aktie in zwei bis drei Wochen unter null gehen könnten,” warnte The Earnings Scout.
Lesen Sie auch: Handelsdeal rückt näher: Diese 3 Tech-Aktien aus China sind interessant
3. US-Futures vor Quartalsberichten unverändert
US-Futures deuten einen verhaltenen Handelsstart an, als sich an den Märkten eine Wartehaltung breitgemacht hat, bevor es kritische Unternehmensergebnisse und Daten zum Wachstum des Bruttoinlandsprodukts aus den USA geben wird, die am Freitag veröffentlicht werden.
Das Handelsvolumen am Montag - das bislang niedrigste in 2019 - war auch wegen des Umstands gering, dass einige Investoren immer noch in den Osterferien waren, wie auch viele Märkte in Europa und Asien.
Um 11:15 MEZ lag der Bluechip Dow Futures um 12 Punkte oder 0,05% tiefer, der S&P 500 Futures sank um 2 Punkte oder 0,07% zu, während es mit dem technologielastigen Nasdaq 100 Futures um 5 Punkte oder 0,06% abwärts ging.
Lesen Sie auch: Reicht der Treibstoff noch für neue Höchststände an den Märkten?
4. US-Wohnungsmarktdaten im Fokus
Auf dem heutigen Kalenderblatt dürften vor allem die neuen Konjunkturdaten zur Lage auf dem US-Wohnimmobilienmarkt für die Investoren interessant sein.
Nachdem gestern ein schlimmer als erwarteter Fall der Verkaufszahlen von Bestandswohnungen berichtet worden war, wir das US-Handelsministerium heute um 16:00 MEZ zu den Verkaufszahlen von Neubauwohnungen berichten. Es wird mit einem Rückgang um 3% im letzten Monat gerechnet, auf eine Jahresrate von 647.000, was den Anstieg vom Februar teilweise wie ausgleichen würde.
Ebenfalls auf der Agenda steht der US-Hauspreisindex für Februar, der um 15:00 MEZ erscheinen wird und für den Ökonomen einen Anstieg gegenüber dem Vormonat um 0,6% erwarten, was der Zunahme im Vormonat entsprechen würde.
Lesen Sie auch: Diese 3 Hausbau-Aktien könnten Ihnen ein Vermögen bescheren
5. Europäische Bank-Aktien sacken ab - EZB-Mitglied dämpft Hoffnung auf weitere Hilfe
Aktien europäische Banken - wie der Deutschen Bank (DE:DBKGn) und der Commerzbank (DE:CBKG), der französischen Institute Societé Generale (PA:SOGN) und BNP Paribas (PA:BNPP), der spanischen BBVA (MC:BBVA) und Santander (MC:SAN) oder der italienischen UniCredit (MI:CRDI) - verzeichneten am Montag allesamt schwere Kursrückgänge von mehr als 1%, als ein Mitglied der Europäischen Zentralbank die Hoffnungen auf weitere Hilfen dämpfte.
EZB-Ratsmitglied Benoit Coeure sagte, er sehe keinen Grund für die Schaffung gestufter Einlagenzinsen, die Banken teilweise von EZB-Gebühren für ihre ungenutzten Barreserven befreien würde. Der Zinssatz für bei der EZB gelagerte Gelder beträgt zur Zeit -0,4%.
In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, legte Coeure auch nahe, dass die neue Runde von mehrjährigen Billigkrediten für die Banken nicht so groß ausfallen dürfte, wie die vorangegangene.
Lesen Sie auch: Bereitet die EZB das Feld für die nächste Geldbombe?
PS: Mit unseren Apps sind Sie immer auf dem aktuellen Stand, dass Sie einfach überall das Marktgeschehen beobachten können.
Laden Sie noch heute die kostenfreie App von Investing.com herunter und überzeugen Sie sich selbst.