Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge, die man über die Finanzmärkte am heutigen Dienstag, dem 18. Juni, wissen sollte:
1. EZB deutet weitere Lockerung der Geldpolitik an, als Fed-Sitzung beginnt
Der Europäische Zentralbankpräsident Mario Draghi gab am Dienstag den bislang klarsten Hinweis auf weiteren Stimulus, während eines Forums von Notenbankern im portugiesischen Sintra ab.
Er deutet an, dass sollte es zu keiner Verbesserung der Inflationswerte im Euroraum kommen, weitere Zinssenkungen oder Wertpapierkäufe notwendig werden könnten.
Draghis Kommentare kommen, als die Federal Reserve am US-Dienstagmorgen ihre zweitägige Sitzung zur Geldpolitik beginnt.
Während die Märkte nicht mit einem Zinsschritt rechnen, wenn die Bank ihre Entscheidung am Mittwoch bekanntgeben wird, sind die Erwartungen hoch, dass die anhaltenden Sorgen über die konjunkturellen Folgen des amerikanisch-chinesischen Handelskriegs die Fed veranlassen wird, den Weg für Zinssenkungen in diesem Jahr freizumachen.
Die US-Zinsfutures preisen derzeit die Chance auf eine Zinssenkung im Juli mit über 80% ein, während die Wahrscheinlichkeit auf zwei weitere Zinsschritte bis Jahresende auf über 50% gesehen wird.
2. Aktien erhalten Rückenwind von Hoffnungen auf Lockerung der Geldpolitik
Europäische Aktien und US-Aktienfutures drehten in die Gewinnzone, nachdem Draghi Hoffnung aufkommen lassen hatte, dass die Zentralbanken die Geldpolitik angesichts schlechterer globaler Konjunkturaussichten lockern werden.
Um 11:49 MEZ lag der Euro Stoxx 50 0,9% höher, während in den USA der Dow Futures um 53 Punkte oder 0,2% anstieg, der S&P 500 Futures um 7 Punkte oder 0,2% zulegte und es mit dem technologielastigen Nasdaq 100 Futures um 36 Punkte oder 0,5% aufwärts ging.
Die gute Stimmung am Aktienmarkt dämpfte aber nicht die Nachfrage nach krisensicheren Wertanlagen, als die Investoren die Kurse hochboten. Die Rendite von US-Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit, die sich in die entgegengesetzte Richtung zu den Kursen bewegt, rutschte um 4 Basispunkte auf 2,05% ab, ihrem niedrigsten Niveau seit September 2017.
3. Ölpreise fallen am zweiten Tag in Folge vor US-Vorratsdaten
Die Ölpreise sind erneut gefallen, belastet von Sorgen, dass das globale Wirtschaftswachstum vom Handelskrieg zwischen den USA und China nach unten gezogen werden könnte. Auch sind die Händler vorsichtig, bevor die wöchentlichen Daten zu den Vorräten an US-Rohöl hereinkommen werden.
Das American Petroleum Institute wird heute um 22:30 MEZ seinen wöchentlichen Report zu den US-Ölvorräten herausgeben, einen Tag vor den amtlichen Daten von der US-Energieinformationsagentur. Auch wenn die Erwartungen einen Rückgang um 2,0 Mio Fass vorhersagen, hatte es in den letzten beiden Wochen Überraschungen nach oben gegeben.
Die Verluste am Ölmarkt hielten sich aber in Grenzen wegen der Spannungen im Nahen Osten nach den Attacken auf Öltanker in der letzten Woche, als US-Präsident Donald Trump die Berichte bestätigt und 1.000 weiter Soldaten in die Region geschickt hat.
4. Boeing mit null Neuaufträgen, erwägt 737 MAX Namensänderung
Die Folgen der beiden tödlichen Abstürze von Boeings (NYSE:BA) 737 MAX, die zur weltweiten Stilllegung des Typs führten, machen weiter Schlagzeilen in den Finanzmedien.
Boeing konnte am ersten Tag der Branchenmesse Paris Air Show keinen einzigen Neuauftrag melden, während Konkurrent Airbus (PA:AIR) Neuaufträge und Optionen für 123 verbuchte, berichtete CNBC.
Boeing CEO Dennis Muilenburg hat darauf bestanden, dass die Priorität auf der Paris Air Show nicht die Gewinnung neuer Aufträge sei, sondern die Wiederherstellung des Vertrauens in die Flotte.
Davon unabhängig, nachdem Boeings Finanzvorstand Greg Smith auf Bloomberg gesagt hatte, er sei offen für eine Namensänderung der 737 MAX, beeilte sich das Unternehmen auf Reuters klarzustellen, dass es derzeit nicht an einer Namensänderung arbeite.
5. Facebook vor Libra-Start mit Calibra-Wallet
Facebook (NASDAQ:FB) machte am Dienstag weitere Details zu seinem mit Spannung erwarteten Start einer digitalen Währung namens Libra öffentlich, die in der ersten Jahreshälfte 2020 öffentlich zugänglich gemacht werden soll.
Auch wenn die Libra-Währung selbst nicht von Facebook betrieben werden soll, wird das von Mark Zuckerberg geführte das Konsortium anführen, dass den Start vorbereiten soll. Zu der Gruppe gehören die Zahlungsabwickler Visa (NYSE:V), Stripe und PayPal (NASDAQ:PYPL), die die Akzeptanz erhöhen sollen, während andere Technologiefirmen wie eBay (NASDAQ:EBAY), Lyft (NASDAQ:LYFT), Uber (NYSE:UBER) oder Spotify (NYSE:SPOT) ebenfalls mit von der Partie sein sollen.
Facebook wird von dem Start einer neuen Tochterfirma namens Calibra profitieren wollen, einem digitalen Wallet für die Verwahrung und den Austausch von Libra.
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