DARMSTADT (dpa-AFX) - Der Pharma- und Chemiekonzern Merck KGaA setzt nach dem Stellenabbau in der Schweiz nun auch in Deutschland den Rotstift an. Das Unternehmen plant bis Ende 2015 rund 1.100 der 10.900 Arbeitsplätze hierzulande zu streichen, teilte der Dax-Konzern am Dienstag in Darmstadt mit. Die Führungsriege um Unternehmenschef Karl-Ludwig Kley hat dem drittgrößten deutschen Arzneimittelhersteller im Frühjahr ein mehrjähriges Spar- und Umbauprogramm verordnet. Details zu einem befürchteten Stellenabbau auf dem Heimatmarkt wurden damals aber nicht genannt.
Tausende Arbeitnehmer werden in Darmstadt seit 9.30 Uhr auf einer Betriebsversammlung über die Einzelheiten informiert. 'Wir haben in den vergangenen Monaten konstruktive Gespräche mit den Betriebsräten geführt und sind froh, dass wir jetzt einen Fahrplan haben, um Merck in Deutschland so aufzustellen, dass das Unternehmen für künftige Herausforderungen gewappnet ist', sagte Personalvorstand Kai Beckmann vor den Arbeitnehmern.
Die Einigung sei ein Bekenntnis zum Standort Deutschland. In Darmstadt und an anderen deutschen Standorten sollen in den nächsten beiden Jahren mindestens 250 Millionen Euro investiert werden. Mit Ausnahme von noch zu prüfenden Standortschließungen solle es keine betriebsbedingten Kündigungen geben.
RUND 750 ARBEITSPLÄTZE IN DARMSTADT VOR DEM AUS
In Darmstadt, wo zirka 750 Arbeitsplätze vor dem Aus stehen, und Gernsheim in Südhessen wird es bis Ende 2017 keine betriebsbedingten Kündigungen geben, sagte der Chef des Konzernbetriebsrates, Heiner Wilhelm. Merck will den Abbau hauptsächlich über Freiwilligenprogramme und Altersteilzeit erreichen, hieß es weiter. Der Standort Darmstadt wird nach Einschätzung Wilhelms als weltweite Konzernzentrale weiter ausgebaut.
Der Konzern soll nach den Rückschlägen in der Pharmasparte und dem Wettbewerb im Geschäft mit Flüssigkristallen auf mehr Effizienz getrimmt werden. Der Umbau umfasst alle Regionen wie auch die vier Sparten. Für 2012 zeigte sich das Management bei Vorlage der Halbjahresbilanz Mitte August bereits zuversichtlicher. Die Ziele für das operative Ergebnis und den Umsatz wurden angehoben.
AKTIE ETWAS SCHWÄCHER
Für die Restrukturierung seiner Pharmasparte Merck Serono hat der Bayer-Konkurrent bis 2014 bereits Kosten in Höhe von 600 Millionen Euro eingeplant. Ab 2014 wollen die Hessen dann jährlich 300 Millionen Euro gutmachen. Für die kleinere Sparte mit rezeptfreien Medikamenten (Consumer Health Care) hatte Merck im August erstmals Einsparziele genannt. Im Frühjahr hatten die Hessen bereits die Schließung der Zentrale ihrer Pharmatochter Serono in Genf angekündigt.
Am Markt wurde der Schritt erwartet. 'Das neue Sparprogramm bringt keine Überraschung', sagte ein Händler.Die zuletzt besonders stark gestiegene Merck-Aktie gab bis zum Mittag rund ein Prozent nach und war damit einer der schwächsten Werte im Leitindex. Händler führten das auf Gewinnmitnahmen zurück./ep/mne/zb
Tausende Arbeitnehmer werden in Darmstadt seit 9.30 Uhr auf einer Betriebsversammlung über die Einzelheiten informiert. 'Wir haben in den vergangenen Monaten konstruktive Gespräche mit den Betriebsräten geführt und sind froh, dass wir jetzt einen Fahrplan haben, um Merck in Deutschland so aufzustellen, dass das Unternehmen für künftige Herausforderungen gewappnet ist', sagte Personalvorstand Kai Beckmann vor den Arbeitnehmern.
Die Einigung sei ein Bekenntnis zum Standort Deutschland. In Darmstadt und an anderen deutschen Standorten sollen in den nächsten beiden Jahren mindestens 250 Millionen Euro investiert werden. Mit Ausnahme von noch zu prüfenden Standortschließungen solle es keine betriebsbedingten Kündigungen geben.
RUND 750 ARBEITSPLÄTZE IN DARMSTADT VOR DEM AUS
In Darmstadt, wo zirka 750 Arbeitsplätze vor dem Aus stehen, und Gernsheim in Südhessen wird es bis Ende 2017 keine betriebsbedingten Kündigungen geben, sagte der Chef des Konzernbetriebsrates, Heiner Wilhelm. Merck will den Abbau hauptsächlich über Freiwilligenprogramme und Altersteilzeit erreichen, hieß es weiter. Der Standort Darmstadt wird nach Einschätzung Wilhelms als weltweite Konzernzentrale weiter ausgebaut.
Der Konzern soll nach den Rückschlägen in der Pharmasparte und dem Wettbewerb im Geschäft mit Flüssigkristallen auf mehr Effizienz getrimmt werden. Der Umbau umfasst alle Regionen wie auch die vier Sparten. Für 2012 zeigte sich das Management bei Vorlage der Halbjahresbilanz Mitte August bereits zuversichtlicher. Die Ziele für das operative Ergebnis und den Umsatz wurden angehoben.
AKTIE ETWAS SCHWÄCHER
Für die Restrukturierung seiner Pharmasparte Merck Serono hat der Bayer-Konkurrent bis 2014 bereits Kosten in Höhe von 600 Millionen Euro eingeplant. Ab 2014 wollen die Hessen dann jährlich 300 Millionen Euro gutmachen. Für die kleinere Sparte mit rezeptfreien Medikamenten (Consumer Health Care) hatte Merck im August erstmals Einsparziele genannt. Im Frühjahr hatten die Hessen bereits die Schließung der Zentrale ihrer Pharmatochter Serono in Genf angekündigt.
Am Markt wurde der Schritt erwartet. 'Das neue Sparprogramm bringt keine Überraschung', sagte ein Händler.Die zuletzt besonders stark gestiegene Merck-Aktie gab bis zum Mittag rund ein Prozent nach und war damit einer der schwächsten Werte im Leitindex. Händler führten das auf Gewinnmitnahmen zurück./ep/mne/zb