Frankfurt (Reuters) - Trotz deutlich verbesserter Konjunkturaussichten schreckt die Europäische Zentralbank (EZB) weiterhin vor einer Kursänderung zurück.
Die Inflationsdynamik sei nur verhalten und es bestünden immer noch erhebliche Unsicherheiten, hieß es in den Protokollen der Zinssitzung vom 20. Juli, die am Donnerstag veröffentlicht wurden. Geduld sei immer noch angebracht, bis die Inflationsdynamik stärker werde. Die Euro-Wächter wollen daher besonders vorsichtig in ihrer Kommunikation sein. "Es wurde generell zu diesem Zeitpunkt als höchst bedeutsam angesehen, Signale zu vermeiden, die überinterpretiert werden und sich als voreilig erweisen könnten." Notenbank-Chef Mario Draghi hatte zuletzt angekündigt, dass der EZB-Rat im Herbst über die Zukunft der billionenschweren Anleihenkäufe diskutieren wird.
Aus den Protokollen geht zudem hervor, dass die EZB den jüngsten Kursanstieg des Euro im Blick hat. Dieser könnte auf verbesserte Konjunkturdaten zurückgehen. Allerdings sorgen sich die Währungshüter, dass der Wechselkurs überschießen könnte. Ein zu starker Euro macht Waren hiesiger Firmen auf dem Weltmarkt teurer.