ESSEN (dpa-AFX) - Der frühere Henkel-Chef Ulrich Lehner soll den angeschlagenen Industrie- und Stahlkonzern ThyssenKrupp als Aufsichtsratsvorsitzender aus der Krise holen. Lehner soll das Amt vom langjährigen Chefaufseher Gerhard Cromme übernehmen, der den Posten angesichts schwerer Belastungen aus der jüngsten Vergangenheit niedergelegt hatte. Sowohl die Arbeitgeber- als auch die Arbeitnehmervertreter hätten sich auf Lehner geeinigt, teilte das Unternehmen am Mittwochabend in Essen mit. Lehner gehört dem ThyssenKrupp-Aufsichtsrat bereits seit 2008 als Mitglied an. Er soll am 19. März gewählt werden. Andere Mandate, wie den Vorsitz des Telekom-Aufsichtsrates , werde er niederlegen.
Lehner soll den aus den Fugen geratenen Traditionskonzern wieder zusammenschmieden. Der Bau von Stahlwerken in Brasilien und den USA hat dem Konzern Milliardenverluste eingebracht. Gleichzeitig ist das einst so stolze Essener Unternehmen Vorwürfen von verbotenen Kartellabsprachen und sogar der Korruption ausgesetzt. 'Die aktuellen Herausforderungen, der zeitnahe Verkauf von Steel Americas und die Notwendigkeit, den bereits begonnen umfassenden Veränderungsprozess weiter voran zu treiben, erfordern eine umfassende Handlungsfähigkeit des Aufsichtsrates', betonte das Unternehmen. Das sei der Grund für die interne Lösung mit Lehner.
Sein Vorgänger, der Stahl-Manager Gerhard Cromme, hatte angekündigt, sich zum 31. März vollständig aus dem Unternehmen zurückzuziehen. Er wurde - zuletzt auf der Hauptversammlung - für die Fehlentwicklungen der vergangenen Jahre mitverantwortlich gemacht. Als Nachfolger war auch der ehemalige Hochtief-Chef Hans-Peter Keitel im Gespräch, der ebenso wie Lehner bereits in dem Aufsichtsgremium von ThyssenKrupp sitzt. Lehner, Jahrgang 1946, arbeitete vor 20 Jahren schon einmal bei der damaligen Friedrich Krupp AG. Von 2000 bis 2007 leitete er den Düsseldorfer Henkel-Konzern./tsp/DP/zb
Lehner soll den aus den Fugen geratenen Traditionskonzern wieder zusammenschmieden. Der Bau von Stahlwerken in Brasilien und den USA hat dem Konzern Milliardenverluste eingebracht. Gleichzeitig ist das einst so stolze Essener Unternehmen Vorwürfen von verbotenen Kartellabsprachen und sogar der Korruption ausgesetzt. 'Die aktuellen Herausforderungen, der zeitnahe Verkauf von Steel Americas und die Notwendigkeit, den bereits begonnen umfassenden Veränderungsprozess weiter voran zu treiben, erfordern eine umfassende Handlungsfähigkeit des Aufsichtsrates', betonte das Unternehmen. Das sei der Grund für die interne Lösung mit Lehner.
Sein Vorgänger, der Stahl-Manager Gerhard Cromme, hatte angekündigt, sich zum 31. März vollständig aus dem Unternehmen zurückzuziehen. Er wurde - zuletzt auf der Hauptversammlung - für die Fehlentwicklungen der vergangenen Jahre mitverantwortlich gemacht. Als Nachfolger war auch der ehemalige Hochtief-Chef