Die US-Notenbank Federal Reserve hat am Mittwoch eine bedeutende Zinssenkung vorgenommen, die unter ihren Mitgliedern kontroverser diskutiert wurde als der einzige formelle Widerspruch von Fed-Gouverneurin Michelle Bowman zunächst vermuten ließ.
Der Leitzins wurde um einen halben Prozentpunkt auf eine Spanne von 4,75 % bis 5,00 % gesenkt. Diese Entscheidung überraschte viele Analysten, die lediglich eine moderate Senkung um einen Viertelprozentpunkt erwartet hatten, und deutet auf mögliche Meinungsverschiedenheiten unter den 19 Entscheidungsträgern der Zentralbank hin.
Das volle Ausmaß der internen Debatte wird erst in drei Wochen mit der Veröffentlichung des Protokolls der Fed-Sitzung vom 17. bis 18. September ersichtlich sein. Fed-Vorsitzender Jerome Powell räumte jedoch während seiner Pressekonferenz nach der Sitzung eine lebhafte Diskussion ein und sprach von einer "guten Vielfalt" und "breiter Unterstützung" für die Zinssenkung.
Der "Dot Plot", eine Grafik, die die individuellen Zinserwartungen der Entscheidungsträger darstellt, offenbart die Meinungsvielfalt weiter. Sieben Zentralbanker sehen den Leitzins zum Jahresende zwischen 4,5 % und 4,75 %, was auf nur eine weitere Viertelpunkt-Senkung in 2024 hindeutet. Im Gegensatz dazu erwarten zwei Mitglieder für den Rest des Jahres keine weiteren Änderungen.
Analysten interpretieren diese Projektionen als Zeichen dafür, dass mehrere Entscheidungsträger, nicht nur Bowman, möglicherweise einen weniger aggressiven Ansatz bevorzugt hätten.
Die Ökonomen von Goldman Sachs (NYSE:GS) haben ihre Prognose revidiert und erwarten nun aufeinanderfolgende Viertelpunkt-Zinssenkungen bei den nächsten sechs Fed-Sitzungen bis Juni. Dies deutet darauf hin, dass die Zentralbank möglicherweise eine aggressivere Zinssenkungsstrategie verfolgen könnte.
Tim Duy von SGH Macro Advisors vermutet, dass die Fed vor Jahresende eine zusätzliche Halbpunkt-Senkung vornehmen muss, um die Wirtschaft zu stützen. Er merkte an, dass viele Entscheidungsträger die 50-Basispunkt-Senkung nur widerwillig unterstützt zu haben schienen, wie die enge Aufteilung im "Dot Plot" zeige.
Auch die Ökonomen der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) beobachteten die interne Uneinigkeit und hoben Powells Wortwahl hervor, als er die Unterstützung für die Zinssenkung als "breit" bezeichnete, was auf eine knapp erreichte Entscheidung hindeutet.
Die Erklärung der Fed zur Geldpolitik gab an, dass die Risiken für ihre Beschäftigungs- und Inflationsziele "ungefähr ausgeglichen" seien, ohne unmittelbare Bedrohungen für den Arbeitsmarkt hervorzuheben.
Die vollen Auswirkungen und Implikationen der Fed-Entscheidung werden genau beobachtet werden, während weitere Wirtschaftsdaten verfügbar werden.
Reuters hat zu diesem Artikel beigetragen.
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