Luxemburg (Reuters) - Die EU-Kommission und Bundesfinanzminister Olaf Scholz sehen Griechenland auf dem richtigen Kurs, um nach acht Jahren Dauerkrise bald wieder auf die Beine zu kommen.
"Die Entwicklung war sehr gut, die Regierung und die Menschen haben gute Arbeit geleistet", sagte Scholz in Luxemburg bei einem Treffen der Euro-Partner. Nun gehe es darum, dass sich das Land selbst wieder Geld an den Finanzmärkten besorgen könne. EU-Währungskommissar Pierre Moscovici betonte, er sei sehr zuversichtlich, dass man noch am Donnerstag eine Vereinbarung zum Abschluss des Griechenland-Rettungsprogramms finden werde. "Das ist unsere Pflicht", ergänzte er.
Die Finanzminister der Eurozone kamen zusammen, um über das Ende des Hilfsprogramms zu beraten. Es läuft Mitte August aus. Griechenland ist in den vergangenen Jahren mit Hilfskrediten im Volumen von insgesamt 260 Milliarden Euro gestützt worden. Ziel der Gespräche ist, dass die Regierung in Athen wieder eigenständig an den Märkten auftreten und die Wirtschaft sich weiter stabilisieren kann. Es geht darum, ob die Euro-Geldgeber den Griechen mit Schuldenerleichterungen weiter unter die Arme greifen und sie nach Ablauf des Programms gegen mögliche finanzielle Turbulenzen absichern.
Eine Maßnahme soll dabei ein Liquiditätspuffer sein, der aus dem aktuellen 86 Milliarden Euro schweren Hilfsprogramm stammt. Zudem könnten die Laufzeiten für einige Kredite verlängert sowie eine größere Atempause von bis zu 15 Jahren bis zu ihrer Rückzahlung gewährt werden. Auch die Auszahlung von Gewinnen, die andere Zentralbanken mit griechischen Anleihen erzielt haben, wird von den Euro-Partnern debattiert. Insgesamt 4,8 Milliarden Euro bis 2022 sollen allerdings nur dann gezahlt werden, wenn die Athener Regierung die Reformen weiter vorantreibe, hieß es in einem Reuters vorliegenden Dokument der Eurogruppe.