FOKUS 1-Schweizer Börse hält sich dank defensiven Werten gut

Zürich, 07. Jan (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am Mittwoch etwas nachgegeben. Nach dem festen Jahresauftakt sei der Markt auf einen Konsolidierungskurs eingeschwenkt, sagten Händler. Während defensive Werte noch von Anschlusskäufen profitierten, schwächten sich Finanz- und Industriewerte etwas ab. Zudem bremsten die nachgebenden US-Aktienfutures den Markt. Am Nachmittag dürften erste Angaben zum US-Arbeitsmarkt das Geschehen noch beeinflussen.

Der SMI <.SSMI> notierte am frühen Nachmittag 0,1 Prozent tiefer bei 5791 Punkten. Der breite SPI <.SSHI> sank 0,2 Prozent auf 4780 Zähler.

Die Aktien der Grossbanken Credit Suisse und UBS sowie der Versicherer Zurich und Baloise verloren gegen ein Prozent. Nach Ansicht der Oppenheimer-Analystin Meredith Whitney dürften die US-Banken 2009 erneut Kapital brauchen. "Wenn das auf die US-Banken zutreffen sollte, dürfte das auch eine oder andere europäische Haus betreffen", sagte ein Händler.

Auf den UBS-Aktien latete auch, dass sich der Petrochemiekonzern LynondellBasell [ACCEIN.UL] in den USA in Gläubigerschutz nach Chapter 11 geflüchtet hat. Das Unternehmen leidet unter einer Schuldenlast von rund 26 Milliarden Dollar. Zu den Gläubigern gehört auch die UBS.

Dagegen profitierten die Aktien der Privatbanken EFG International und Vontobel von einer Kaufempfehlung von Goldman Sachs und legten 4,5 Prozent zu.

Die Adecco-Aktien sackten 2,5 Prozent ab. Der Personalvermittler rechnet im Jahr 2009 mit einem Umsatzrückgang. Mittelfristig kann sich Adecco-Chef Dieter Scheiff weiterhin Wachstumsraten von jährlich sieben bis neun Prozent vorstellen, wie er in einem Interview der "Handelszeitung" sagte.

Gegen den Sektortrend und vor den am Nachmittag erwarteten Ergebnissen von US-Konkurrent Monsanto fielen die Aktien des Agrochemiekonzerns Syngenta 2,7 Prozent.

Von Anschlusskäufen profitierten dafür die beiden Pharmaschwergewichte Novartis und Roche sowie Nahrungsmittelwert Nestle , die rund 0,5 Prozent vorrückten.

Zu einem kräftigen Kursrückgang von 5,3 Prozent kam es bei Meyer Burger . Der Solarzulieferer bereitet sich angesichts des wirtschaftlich und finanziell schwierigen Umfelds auf mögliche Kapazitätsanpassungen vor. Erst kürzlich hatte das chinesische Solartechnik-Unternehmen LDK seine Umsatzerwartungen für 2009 zurückgeschraubt, was Branchenfirmen wie Oerlikon , Edisun Power , Q-Cells , Solarworld oder Swiss Solar Systems belsatet hatte.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)