(mit Schlusskursen)
Zürich, 07. Nov (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Freitag fester tendiert. Nach den starken Einbussen vom Vortag
kam es zu Gelegenheitskäufen. Und die US-Aktien zogen an, weil
die monatlichen Arbeitsmarktdaten zwar schwach ausfielen, aber
nicht ganz so schlecht wie von manchen Marktteilnehmern
befürchtet. Eine Rezession dürfte nun eingepreist sein und die
Investoren handelten nach dem Motto "Buy on bad News".
Der SMI <.SSMI> zog 1,4 Prozent auf 6008 Punkte an. Im
Wochenabstand resultierte ein Minus von gut zwei Prozent. Der
breite SPI <.SSHI> gewann 1,3 Prozent auf 4946 Zähler.
Vor allem die kräftigen Gewinne der Indexschwergewichte
Nestle , Novartis und Roche trugen
den Markt nach oben. Sie legten zwischen einem und drei Prozent
zu. Biotechnologiewert Actelion legte vier Prozent zu.
"Pharma und Lebensmittel gelten als relativ konjunkturresistente
Sektoren und ihre Aktien werden in turbulenten Zeiten gerne als
sichere Häfen angelaufen", sagte ein Händler.
Auch die am Vortag deutlich gefallenen Papiere von Swiss Re
und Swiss Life verbuchten kräftige Anstiege.
Swiss Re rückte trotz der Gewinnwarnung von Konkurrent Münchener
Rück zwei Prozent vor. Die Aktien von Münchener Rück
schnellten knapp sieben Prozent hoch. Die Aktien von Swiss Life
gewannen 5,4 Prozent. Beide Versicherungstitel weisen seit
einiger Zeit einen sehr volatilen Kursverlauf auf und hatten am
Vortag über zehn Prozent eingebüsst.
Dagegen rutschten die Aktien der Grossbank UBS
nach anfänglichen Gewinnen erneut deutlich ins Minus. UBS verlor
3,9 Prozent. Credit Suisse schloss nach einem
volatilen Verlauf 0,8 Prozent höher. Händler erwähnten eine
Studie von Morgan Stanley, wonach die europäischen Banken
weiteres Kapital benötigten. Zudem drohten angesichts der
schwachen Börsen Probleme bei einzelnen Hedgefonds, was weitere
Abschreibungen nach sich ziehen könnte, sagte ein Händler unter
Hinweis etwa auf die Entwicklung beim grössten börsennotierten
Fonds MAN . Die MAN-Aktien waren am Vortag nach schwachen
Zahlen eingebrochen. Die Branche rechnet mit weiteren
Geldabflüssen.
Uneinheitlich zeigten sich konjunktursensitive Aktien. ABB
und Sulzer verloren fast zwei Prozent, während
Oerlikon über nun Prozent gewannen.
Nach einem über weite Strecken schwachen Verlauf drehten die
Aktien des Zementkonzerns Holcim ins Plus und stiegen
ein Prozent zu. Konkurrent Lafarge hatte eine
Gewinnwarnung abgegeben. Zudem untersucht die EU die
Zementbranche wegen möglicher illegaler Preisabsprachen. Lafarge
verlor in Paris knapp drei Prozent.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)