(mit Schlusskursen)
Zürich, 09. Dez (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Dienstag ihren Aufwärtstrend fortgesetzt. Im Mittelpunkt standen
vor allem Aktien von konjunkturzyklischen Unternehmen, die
teilweise kräftige Gewinne verzeichneten. Die Finanzaktien
tendierten dagegen uneinheitlich.
Der SMI <.SSMI> schloss 0,46 Prozent fester bei 5845,56
Punkten. Im frühen Handel war der Index bis auf 5733 Zähler
abgerutscht. Der breite SPI <.SSHI> stieg 0,45 Prozent auf
4786,47 Punkte.
Der unerwartet gestiegene deutsche ZEW-Index und die mit den
verschiedenen Konjunkturpaketen verknüpften Hoffnungen sorgten
für Käufe bei den Aktien von Unternehmen, die stark im Bereich
Infrastruktur tätig sind. So legte der Elektrotechnikkonzern
ABB 6,6 Prozent und der Zementkonzern Holcim
gar 7,4 Prozent zu. "Der Sektor profitiert von der Hoffnung,
dass neben den USA auch die Staaten in Europa und Asien
angesichts der Krise Investitionen in die Infrastruktur
vorziehen", sagte ein Händler. Bei Holcim spekulierten Händler
zudem, dass ein Grossaktionär seine Position ausgebaut haben
könnte.
Auch die Aktien anderer Zykliker waren gesucht. Der
Personaldienstleister Adecco gewann 5,5 Prozent an
Wert. Die Titel der Luxusgüterunternehmen Swatch und
Richemont verzeichneten ebenfalls überdurchschnittliche
Kursgewinne. Nach Angaben der Schweizer Börse hat ein exekutives
Verwaltungsratsmitglied 21.700 Swatch-Namenaktien gekauft.
Dagegen kam es bei Unternehmen, die stark in der
Automobilindustrie verankert sind, zu Kurseinbussen. Die Titel
von Rieter verloren 0,5 Prozent, diejenigen von Komax
sackten fast neun Prozent ab. Beide Unternehmen haben
ihre Prognosen deutlich nach unten korrigiert.
Die Aktien von UBS lagen zuletzt zwei Prozent im
Plus. Credit Suisse büssten dagegen 1,4 Prozent ein.
Beide Banktitel hatten am Vortag über zehn Prozent gewonnen.
Die Bär-Titel legten 0,7 Prozent zu. Der
Vermögensverwalter hat im zweiten Halbjahr erfreuliche
Neugeldzuflüsse im Private Banking verzeichnet. In einem am
Dienstag verfügbaren Brief erklärte Bär-Präsidenten Raymond J.
Bär, es gebe keinen Zusammenhang zwischen dem unerwarteten Tod
von Bär-Chef Alex Widmer und dem "kontinuierlich erfolgreichen
Geschäftsverlauf der Bank Julius Bär".
Die Vontobel-Aktien machten frühe Einbussen wett
und tendierten 2,9 Prozent höher. Händler sagten, der
unerwartete Rücktritt von zwei Verwaltungsräten der Bank sorgte
zunächst für Unruhe. Die Abgänge haben nach Angaben der Bank
nichts mit Differenzen über die Strategie zu tun. Die Aktien der
Privatbank Sarasin kletterten über zehn Prozent.
Bei den Versicherungstiteln legten Swiss Re und
Swiss Life zu, während sich Zurich und
Baloise abschwächten.
Eine Prognosewarnung des deutschen Solarzellenherstellers
Q-Cells löste Abgaben bei Meyer Burger aus;
die Aktien verloren 3,4 Prozent.
Unter den defensiven Pharmawerten gewann Roche 0,1
Prozent, während Novartis 2,1 Prozent verlor. Nestle
rückte 0,4 Prozent vor.
Die Papiere der beiden Schokoladehersteller Lindt & Sprüngli
und Barry Callebaut , die am Vortag nachgegeben
hatten, notierten fester.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)